Besonders stolz war man in der Volkspartei auf die sogenannte “Asylbremse” und die dadurch vermeintlich gesunkenen Asylzahlen. Erst im vergangenen Monat zeigte sich Bundeskanzler Karl Nehammer über den angeblichen Erfolg seiner ÖVP und des grünen Koalitionspartners erfreut: Die “konsequenten Maßnahmen” würden zu einem “kontinuierlichen Rückgang der Asylzahlen” führen, brüstete er sich.
Dreimal mehr Anträge als vor Corona
Die Wahrheit sieht freilich anders aus: Im August wurden hierzulande 6.958 Asylanträge gestellt und damit immerhin mehr als in allen anderen Monaten im heurigen Jahr 2023. Zwar wurde mit den knapp 7.000 Anträgen seltener um Asyl angesucht als noch im selben Monat des Vorjahres, im Vergleich zu den Jahren vor Corona handelt es sich hingegen um einen massiven Anstieg: 2023 mussten die Behörden bisher insgesamt 35.449 Anträge bearbeiten. Vergleicht man diese Zahlen mit denen von 2019, haben sich diese damit fast verdreifacht.
Österreich bei Asyl-Belastung am zweiten Platz in EU
Wie gehabt, reisen Syrer, Afghanen und Marokkaner besonders gerne nach Österreich ein, um ihr Leben hier zu verbringen und beantragen Asyl. Neu hingegen ist ein dramatischer Anstieg bei türkischen Staatsangehörigen. Mit bisher 10.747 positiv beschiedenen Anträgen und 5.200 Gewährungen des subsidiären Schutzes leidet Österreich nach Zypern unter der zweithöchsten Pro-Kopf-Belastung in der EU.