Die Stadt Wien plant im Bezirk Simmering die Verbauung von 33 Hektar Grünfläche. Dagegen wehrt sich nun der frühere Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ). Er startete eine Petition gegen die Flächenversiegelung.
Fläche von 33 Hektar soll zubentoniert werden
Als die Stadt Wien vor dem Sommer den Stadtentwicklungsplan Kaiserebersdorf vorstellte, staunten die Bewohner nicht schlecht. Vier große Gebiete, 33 Hektar groß, wo es jetzt Wälder, Wiesen und viele Tiere gibt, sollen in den nächsten Jahren zubetoniert werden. Betroffen sind die Flächen rund um die Dreherstraße, am Leberberg, Zehngrafweg und Weichseltalweg. Hier die Grafik dazu:
SPÖ, ÖVP, aber auch Grüne schauen tatenlos zu – aber nicht der frühere Bezirksvorsteher Paul Stadler, der heute, Montag, eine Pressekonferenz an einem ungewöhnlichen Ort einberufen hatte. Stadler sagte:
Ich habe die Presse absichtlich ins Grüne eingeladen, um ihnen vor Ort zeigen zu können, welchen Anschlag die Stadt Wien auf Naherholungsgebiete im elften Bezirk plant.
Stadt macht kosmetische Maßnahmen, aber keinen Umweltschutz
Stadler hielt vor den versammelten Journalisten fest, dass er nicht gegen den Bau von zusätzlichen Wohnungen sei, „aber bitte dort, wo Flächen bereits versiegelt sind und wo man höhere Bauten errichten könnte“. Was ihn besonders ärgert, sei die Tatsache, dass die rote Stadtregierung zwar kosmetische Maßnahmen für mehr Grün in der Stadt vornehme, doch auf der anderen Seite riesige Flächen für immer zubetoniert. „Das ist nicht der Umweltschutz, den ich meine“, sagte Stadler.
Stimmen der Bürger werden nicht gehört
In die gleiche Kerbe schlug FPÖ-Landesparteiobmann Stadtrat Dominik Nepp, der gemeinsam mit dem Simmeringer Ex-Bezirksvorsteher zur Pressekonferenz am Zehngrafweg geladen hatte. Es sei eine Heuchelei, dass gerade die Ludwig-SPÖ, Grüne und Neos ständig die Klima-Hysterie schüren würden, aber dann selbst alles dafür unternehmen, dass die Stadt durch rigoroses Zubetonieren immer heißer werde. Gleichzeitig werden jede Kritik sowie die Befürchtungen der Anrainer komplett ignoriert. Ihre Stimmen würden nicht gehört, kritisierte Nepp.
Mehr als 50 Passanten unterschrieben Petition spontan
Nepp dankte Stadler für die Initiative, diese wichtige Petition für den Umweltschutz zu starten. Wer möchte, kann die Petition ab sofort bei jeder Veranstaltung der Freiheitlichen im Bezirk unterschreiben. Detail am Rande: Während der Pressekonferenz hatten mehr als 50 Wanderer und Jogger, die sich von den Bebauungsplänen der Stadt empört zeigten, die Petition spontan unterschrieben.