Wer für keinen anderen Beruf zu gebrauchen ist, wird derzeit anscheinend Polizist. Diese traurige Bilanz kann ÖVP-Innenminister Gerhard Karner ziehen, der – um Personal zu bekommen – die Aufnahme-Regeln verändert hat.
Deutsch-Test als Karriere-Hindernis
Den Beruf des Polizisten können jetzt nämlich auch jene anstreben, die sichtbare Tätowierungen am Körper aufweisen und keinen Führerschein haben. Die Bewerber-Zahlen sind seither zwar rasant gestiegen, doch gibt es ein weiteres Problem, das sich einer Polizisten-Karriere in den Weg stellt: Der Deutsch-Test.
Das hat jetzt eine Anfrage der FPÖ an ÖVP-Innenminister Gerhard Karner ans Licht gebracht. Demnach betrug die Ausfallquote beim Rechtschreib- und Grammatiktest für Polizeischüler knapp 19 Prozent. Damit scheitert fast jeder Fünfte von den Polizei-Bewerbern am Deutsch-Test.
Abkehr vom Leistungsgedanken falscher Weg
Anreize zu schaffen seien gut und wichtig, aber darunter dürfte keinesfalls das Leistungsniveau leiden, kommentierte der Landesparteisekretär und Sicherheitssprecher der FPÖ Oberösterreich, Michael Gruber, die Anfrage-Beantwortung von Karner. In einer Aussendung meinte er zudem:
Wir brauchen eine starke und erstklassig ausgebildete Polizei, um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Bevölkerung sicherstellen zu können. Ob eine Abkehr vom Leistungsgedanken die richtige Entwicklung für unser Land ist, ist zu bezweifeln.
Das Scheitern beim Deutsch-Test sei für ihn, Gruber, ein klares Indiz dafür, „dass in unserem Bildungssystem etwas falsch läuft“.