Das „Haus der Heimat“ in Wien-Landstraße ist das Dokumentations- und Kulturzentrum der Vertriebenenverbände. Hier werden die Geschichte und kulturellen Leistungen jener Menschen altösterreichischer Zugehörigkeit, die einst in der Donaumonarchie lebten, dokumentiert und erforscht.
Bewahrung altösterreichischer Kulturleistungen
Das Haus wurde im Jahr 2002 erworben, nachdem durch die Bundesregierung und die Bundesländer ein Vertriebenenfonds mit 100 Millionen Schilling (rund sieben Millionen Euro) eingerichtet worden war, der sich aus den Einzahlungen von Sudentendeutschen und anderen Volksdeutschen bei Österreichischen Banken ergab. Durch Ermordung und Tod konnten diese ihr Vermögen nie abheben. Jetzt trägt es zur Erhaltung des Kulturgutes bei.
Nächtlicher Schwelbrand
Leider ereignete sich in der vergangenen Woche ein katastrophaler Schwelbrand im „Haus der Heimat“. Zum Glück wurde niemand verletzt, und „wir sind der Wiener Feuerwehr, der Wiener Polizei und den aufmerksamen Anrainern und Passanten zu größtem Dank verpflichtet, dass der nächtliche Brand keine menschlichen Opfer gefordert hat“, schreibt der Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich, Rüdiger Stix.
Trachten, Gemälde und Archivmaterial vernichtet
Das Feuer zerstörte nicht nur den Festsaal, sondern auch unwiederbringliche Ausstellungsstücke wie Trachten, Gemälde und Archivmaterial. Auch der eigentliche Schaden ohne die vernichteten Erinnerungsstücke aus den Ländern des alten Österreichs und dem Besitz der vertriebenen Familien beträgt mehr als 500.000 Euro.
Mehr Schutz für unersetzliches Kulturgut
Die Vertriebenenorganisation haben sich nun an alle parlamentarischen Vertreter sowie die Bundesregierung und die Länder gewandt, um den entstandenen Schaden einzuschränken und vorzusorgen, dass weiteres unersetzliches Kulturgut des alten Österreichs gefährdet ist.