Martin Haditsch, offener Brief

Mit einem offenen Brief reagierte Mediziner Martin Haditsch auf einen – aus seiner Sicht – geschmacklosen Kommentar des Standard-Journalisten Hans Rauscher.

8. August 2023 / 10:56 Uhr

„An Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffen!“ Arzt schreibt Brief an Rauscher

Nach einem Kommentar von Standard-Journalist Hans Rauscher am 25. Juli („Was wurde aus der ‚Aufarbeitung’ der Corona-Maßnahmen?“ ) riss dem Mediziner Prof. DDr. Martin Haditsch endgültig der Geduldsfaden. Seine Reaktion – ein offener Brief und ein Video – hat es in sich.

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“Falsche Propheten”

In einem Atemzug werden Haditsch, Andreas Sönnichsen, Sucharit Bhakdi und Clemens Arvay im Kommentar von Hans Rauscher als „falsche Propheten, die längst diskreditiert sind“ genannt. Das werde Anlass für eine rechtliche Klärung sein, schreibt Haditsch in seinem offenen Brief an Rauscher und fragt:

Wer sind denn die richtigen Propheten? Meinen Sie damit etwa jene Mathematik- und Statistik-Modellierer, die mit all ihren Vorhersagen stets falsch lagen, weil sie von Infektionsheilkunde eben offensichtlich gar nichts verstehen, jene Politiker, die völlig irrationale Horrorzahlen verbreitet haben, weil sie eben von Infektionsheilkunde offensichtlich ebenfalls gar nichts verstehen (und das schließt bedauerlicherweise die Gesundheitspolitiker mit ein), oder jene „Experten“, die die Spikestoffe bereits in der Frühphase als „sicher und wirksam“ bezeichnet haben (wofür ja auch eine gewisse prophetische Gabe erforderlich war) und diese Substanzen ebenso früh und ebenso falsch als „Gamechanger“ etikettiert haben?

Von medialer Hetzjagd in den Suizid getrieben

In einer Aussendung zeigt sich Haditsch besonders betroffen über den „persönlichen Angriff Rauschers gegen Clemens Arvay“, der im vergangenen Februar „unter der auch von Ihnen mitbetriebenen medialen Hetzjagd in den Suizid getrieben wurde“. Arvay habe jetzt keine Chance mehr auf eine Gegendarstellung. Ein plumpes Framing sei es zudem, wenn Rauscher einen Mann, der seine verstorbene Frau im Wald beerdigen wollte, unterstelle, er hätte sie “entsorgen” wollen, und den Aktivisten sodann ins rechte Corona-Kritiker-Eck rücke. Das fände er, Haditsch, „eine an Geschmacklosigkeit kaum zu übertreffende und durch nichts zu entschuldigende verbale Entgleisung“.

Wörtlich sagte Haditsch, als sich Hans Rauscher in seinem Kommentar auf die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen bezieht:

Wer meinen Sie denn, zu sein, dass Sie sich anmaßen, die Kriterien für eine ernsthafte Aufarbeitung festlegen zu können? Denn Unwahrheiten werden nicht dadurch zur Wahrheit, indem man sie gebetsmühlenartig wiederholt.

Kein nennenswerter Bildungsgrad mit drei Jahren Baumschule

Den offenen Brief an den Standard-Journalisten markierte Haditsch noch mit der Bemerkung „Achtung Satire!!! (mit teilweise sehr ernstem Hintergrund)“. Tatsächlich rutschte Haditsch in seinem Schreiben, das auch ein Faktencheck sein sollte, des Öfteren ins Kabarettistische ab. Sätze wie „die vergangenen drei Jahre haben vielen geistigen Flachwurzlern überdimensional viel Aufforstungsfläche geboten, solange sie sich zum Kadavergehorsam gegenüber dem gängigen Narrativ bekannt haben – aber selbst mit drei Jahren Baumschule erreicht man noch keinen nennenswerten Bildungsgrad“ zeugen von solchen Talenten des Arztes.

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