Im Freibad Purkersdorf im Bezirk St. Pölten Land in Niederösterreich musste eine 24-jährige Burkini-Trägerin aus dem Becken, berichtet die Tageszeitung Heute. Ebenso, dass sich der Bürgermeister dafür entschuldigen will. Das sorgt in der Bevölkerung für Kopfschütteln.
Kein Burkini, sondern eine Burka als Badekleidung
„Die Berichte in den Medien waren leider nicht ganz richtig“, sagte der Bürgermeister von Purkersdorf, Stefan Steinbichler (SPÖ), gegenüber unzensuriert. Tatsächlich hätte die Dame beim Baden eine Burka getragen, das sei Straßenkleidung und aus hygienischen Gründen nicht erlaubt. Auch sein Sohn dürfe nicht mit einem T-Shirt ins Schwimmbecken, so der Bürgermeister.
Warum er sich dann bei der Muslimin entschuldigen wolle, wie in den Medien behauptet worden sei, wollten wir vom Bürgermeister wissen? Dazu Steinbichler:
Nicht bei der Burka-Trägerin, sondern bei der Frau mit dem Burkini-Badeanzug, die ebenfalls aus dem Wasser musste, nachdem es wegen der Burka-Trägerin eine laute Diskussion gegeben hatte und aufgrund dessen eine ganze Gruppe gebeten wurde, das Bad zu verlassen.
Muslimin fand schnell Gehör bei Medien
Betül A., die Muslimin mit dem Burkini, fand schnell Gehör bei den Medien. Der Kurier berichtete als erster, danach die Tageszeitung Heute. Die 24-Jährige fühle sich „tief verletzt“ lauteten die Schlagzeilen. Und eine Gleichbehandlungsbeauftragte drohte gleich mit Strafen für die Gemeinde Purkersdorf.
Dass die Würde von Betül A. verletzt worden sei und diese sich, wie sie gegenüber Medien beklagte, „als Mensch zweiter Klasse fühlte“, kann FPÖ-Verfassungssprecherin Susanne Fürst nicht nachvollziehen. Die Badeordnung gelte für jeden, stellte sie auf ihrer Facebook-Seite klar.
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Mehr InformationenEntschuldigung des Bürgermeisters spricht Bände
Viele Bäder, so Fürst, würden völlig zu Recht angemessene, hygienisch einwandfreie Badekleidung verlangen. Werde dagegen verstoßen, habe man das Freibad zu verlassen. Das habe überhaupt nichts mit einer Behandlung als „Mensch zweiter Klasse“ zu tun. Wörtlich sagte Fürst:
Wenn ich in islamischen Ländern in meinem Bikini ins Freibad gehe, passiert wohl mehr als ein höfliches Hinausbegleiten! Und eine Gleichbehandlungsbeauftragte werde ich dort auch nicht finden.
Ergänzend meinte Fürst: Dass sich der Bürgermeister nun beim „tief verletzten“ Badeopfer entschuldigen wolle, spräche Bände.
Ärmelloses Kleid im Dom zu Pisa verboten
Fürst steht mit ihrer Meinung nicht alleine da. In einer Umfrage der Tageszeitung Heute meinten 85 Prozent, dass eine Badeordnung wegen der Hygiene notwendig sei. Evelin R. schrieb zudem in einem Kommentar auf Facebook:
Ich durfte den Dom zu Pisa mit meinem ärmellosen Kleid vor ein paar Jahren auch nicht betreten – OBWOHL ich Katholikin bin und Kirchensteuer zahle. Bei mir hat sich weder der Dompfarrer, Bischof, Papst, Bürgermeister oder sonst wer entschuldigt. So what, ich lebe heute noch! Drama schieben und für Schlagzeilen sorgen ist irgendwie nicht so meins.
Protest gegen islamische Sitten
Islamische Sitten sorgen nicht nur in Österreich für Ärger. Wie berichtet hat die Bürgermeisterin von Monfalcone im Friaul (Italien), Anna Maria Cisint, gegen die Badegewohnheiten der Moslems protestiert. In einem offenen Brief an die örtliche islamische Gemeinschaft der Stadt (30.000 Einwohner) forderte sie zum Respektieren der lokalen Sitten und Gebräuche auf:
Diejenigen, die aus anderen Teilen der Welt kommen, haben die Pflicht, unsere Regeln und Bräuche zu respektieren.