Die Stimmung junger Europäer wird immer trüber. Das ist das Ergebnis der aktuellen Tui-Stiftung.
Abstiegsängste
Seit Jahren untersucht die Stiftung des Touristikunternehmens im Rahmen einer Jugendstudie die Gemütslage Jugendlicher und junger Erwachsener in mehreren europäischen Ländern.
Demnach ist jeder zweite (52 Prozent) der Meinung, dass es der Jugend schlechter gehen wird als deren Eltern. Nur 22 Prozent der 16- bis 26-Jährigen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen denken, es einmal besser zu haben als die eigenen Eltern.
Wählen als Bürgerpflicht
Politisch ist Europas Jugend demokratisch. Für 73 Prozent ist Wählen eine Bürgerpflicht. Aber nur jeder zehnte junge Europäer hat Vertrauen in politische Parteien. Jeder zweite (49 Prozent) ist „unzufrieden“ oder „eher unzufrieden“ mit dem Zustand der Demokratie in seinem Land. 2019 waren es erst 35 Prozent, die an der Umsetzung der Demokratie zweifelten.
Nachhaltiger Trend
Dabei betont der Studienleiter Thorsten Faas von der Freien Universität Berlin, dass es sich um einen schleichenden Trend handle, der nicht an Corona oder dem Ukraine-Krieg festzumachen sei. Vielmehr trübe sich das Lebensgefühl junger Europäer schon länger und kontinuierlich ein.