Facebook-Nutzer fragen sich schon lange, nach welchen Kriterien die Social-Media-Plattform gegen Nutzer vorgeht und das Konto sperrt, wenn Einträge gegen die selbst aufgestellten „Gemeinschaftsstandards“ verstoßen. Ein aktuelles Beispiel sorgt für noch mehr Verwirrung.
Mindestens 14 Stunden lang nicht gelöscht
Wohl zurecht hat sich ein unzensuriert-Leser über ein Postings von Michael M. gewundert, das seit 14 (!) Stunden unter einem Facebook-Eintrag von oe24 steht – und zwar dieses (im Original):
Die fpö vergewaltigt Kinder, da darf die SPÖ keine Koalition machen mit den pädophilen nazischweindln
Eintrag bei Facebook gemeldet
Laut dem Beschwerdeführer habe er dieses Posting bei Facebook gemeldet, doch geschehen sei nichts. Auch das Soziale-Medien-Team von oe24 reagierte nicht.
Facebook-Sperre wegen harmlosem Valentinstags-Posting
Zum Vergleich staunte Michaela H. am Valentinstag, dem 14. Februar, nicht schlecht, als sie plötzlich von Facebook gesperrt wurde und folgende Mitteilung bekam:
Dein Beitrag verstößt gegen unsere Gemeinsschaftsstandards gegen gewaltdarstellende Inhalte.
Michaela war mehr als überrascht, denn sie hatte bei ihrem harmlosen Posting überhaupt nichts Gewaltdarstellendes im Sinn. Sie formulierte einen lustigen Text anlässlich des Valentinstags, auf den sie die Männer aufmerksam machte und schrieb:
Ned vergessen, Buam gg. Valentin is. Die Mädels San da manchmal graulich, wenn man ned dran denkt.
Gewaltdarstellend: “Mädels manchmal grauslich”
Was, fragte sich nicht nur die Wienern, ist daran „gewaltdarstellend“? Dass die Mädels manchmal grauslich sind, wenn man auf den Valentinstag vergisst?
Die Geschmäcker sind verschieden. Aber wundern darf man sich schon, dass das „Nazischweindl“-Posting offenbar den Gemeinschaftsstandards von Facebook entspricht, während das harmlose Valentins-Posting bei den Facebook-Zensoren zur Sperre führte.