Nach dem “Kasperltheater“ um den Parteivorsitz, bei dem sich sogar eine Giraffe als SPÖ-Chef beworben hat, macht FPÖ-Chef Herbert Kickl den „verbliebenen SPÖ-Wählern“ das Angebot, ein Stück des Weges mit den Freiheitlichen zu gehen.
“Da wird einem ja Angst und Bange”
Es sei regelrecht beängstigend, dass Personen, die nicht in der Lage wären, in einer raschen und kultivierten Art und Weise die Frage des eigenen Parteivorsitzes zu klären, gleichzeitig nicht müde würden, den Führungsanspruch in dieser Republik zu stellen. Da werde einem ja Angst und Bange, sagte gestern, Dienstag, FPÖ-Chef Herbert Kickl am Rande einer Pressekonferenz in Wien. Es sei bedenklich, dass Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil – und wie die alle hießen in dieser “Muppet-Show” – sich vor die Öffentlichkeit trauen und den Kanzleranspruch stellen würden.
Wer ist der bessere Ausgrenzer gegenüber der FPÖ?
Die SPÖ-Spitze habe eine rasche Lösung versprochen. Herausgekommen sei eine regelrechte Sitzungs-Kaskade, bei der jedesmal nach der abgelaufenen Sitzung mehr Fragen aufgetaucht wären, als es vorher gegeben habe. Versprochen sei auch worden, dass weniger über Personen, sondern über die Inhalte gesprochen werden werde. Der einzige Inhalt, über den gesprochen worden wäre, so Kickl, sei, wer der bessere Ausgrenzer gegenüber der FPÖ wäre, ansonsten würde nur noch über Personen und Partei-Organisatorisches gesprochen.
Mitglieder über Vranitzky-Doktrin befragen
Kickl gab den Sozialdemokraten zudem einen Tipp. Er meinte:
Wenn eine Mitgliederbefragung schon mehr zählt als ein Beschluss eines Parteitages, dann kann man ja auch gleich andere Parteitags-Beschlüsse hinterfragen. Die Vranitzky-Doktrin zum Beispiel. Das würde dann in einem Aufwaschen gehen, dass die SPÖ jetzt die Möglichkeit benutzt, ihre Basis zu befragen, wie ist es denn mit der Ausgrenzung der Freiheitlichen Partei. Soll das weiter die Parteilinie der Sozialdemokratie sein, oder aber ist man hier bereit, auch neue, demokratische Wege zu gehen.
Abstimmen über Firlefanz des Genderns
Diese Doktrin bestehe seit 1986. Interessant: Damals hat die SPÖ 43 Prozent der Wählerstimmen gehabt, die Freiheitliche Partei neun Prozent. Das Ergebnis dieser Doktrin würde man nun sehen, so Kickl, unter anderem in den aktuellen Umfragen, wo es ein ganz anderes Kräfteverhältnis gebe. Man könnte, so Kickl, die Mitglieder auch gleich befragen, was sie von dem ganzen Firlefanz des Genderns, der „Cancel Culture“, dieser “Woke”-Unkultur , der „Political Correctness“ und so weiter halten. Das sei ja ein Hauptbetätigungsfeld der linken Spitzenfunktionäre in der SPÖ – und die Mitglieder könnten sagen, ob sie sich das tatsächlich von der SPÖ erwarten.
Ein Stück des Weges mit den Freiheitlichen gehen
Unabhängig davon, wer am Ende die Nase vorn haben werde in der SPÖ, so Kickl, würden diese inhaltlichen Probleme bleiben. Und deshalb richte er, Kickl, ein Angebot an die verbliebenen Wähler der Sozialdemokratie, „die eine ordentliche Politik haben wollen, eine Politik mit Hausverstand, mit Augenmaß, eine Politik der Gerechtigkeit und eine Politik für die eigene Bevölkerung, ein Stück des Weges mit der freiheitlichen Partei zu gehen“. Dies sei die weitaus vernünftigere Variante, als bei diesem Affentheater („der Ausdruck sei mir erlaubt, nachdem jetzt auch Tiere im Spiel sind“) der Sozialdemokratie weiter mitzumachen.