In der Ellerstraße im Düsseldorfer Bezirk Oberbilk fühlen sich Araber ab jetzt wie im Orient: Die multikulturelle Stadt präsentierte nämlich stolz ihr erstes arabischsprachiges Straßenschild, weitere sollen folgen.
Grüne und CDU mit Herz für die Fremden
Hinter der Aktion stecken wenig überraschend die Düsseldorfer Grünen: Wie die Rheinische Post bereits im vergangenen Jahr berichtete, hatte der “Integrationsstadtrat” der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt beschlossen, insgesamt zehn Straßenschilder in andere Sprachen zu übersetzen.
Möglich sind dabei – wie jetzt in Oberbilk geschehen – neben kyrillischen unter anderem auch arabische Übersetzungen der deutschen Namen. Der Hintergrund war, die “Vielfalt am Ort” widerzuspiegeln und “Düsseldorf als internationale Stadt sichtbar zu machen”, sagte damals der CDU-Ratsherr Pavle Madzirov. Die Opfer der Straßenschild-Aktion werden von der Stadtverwaltung ausgesucht, es solle sich dabei aber jedenfalls um besonders prominente Orte handeln.
Fremdsprachige Schilder für Grüne ein Zeichen von “Integration”
Während sich viele Düsseldorfer im Netz sehr kritisch zum Vorhaben des Integrationsrates zeigen, freuen sich die Grünen in der Landeshauptstadt: Die zweisprachigen Straßenschilder seien auch ein “symbolischer Ausdruck gesellschaftlicher Inklusion”, sagte dazu der grüne Ratsherr von Oberbilk und integrationspolitische Sprecher der Ratsfraktion, Samy Charchira.
Je mehr die Menschen sich mit ihrem Stadtteil identifizieren, desto mehr soziale Verantwortung können sie übernehmen. Das ist gut für Oberbilk und gut für Düsseldorf.
Sein Kollege Dietmar Wolf, ebenfalls grüner Ratsherr, bezeichnete Oberbilk als “bunten und diversen Stadtteil”: Die dort lebenden Einwanderer hätten Deutschland mit aufgebaut und dafür Respekt verdient.
Moslemvertreter freuen sich über Zeichen von “Vielfalt”
Die marokkanische Generalkonsulin Lalla Loubna Ait-Bassidi zeigte sich “dankbar dafür, dass die Integration einen Ausdruck findet, den Menschen aus 20 arabischen Nationen lesen und verstehen können”. Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, lobt das Vorgehen der eigentlich eher provinziellen als “internationalen” Stadt: Düsseldorf zolle damit den eingewanderten “Deutschen” Respekt, so Mazyek.