Seit 2008 beantwortet die Europäische Zentralbank (EZB) jede Krise in der Eurozone mit dem Drucken von Geld.
Banken, Realwirtschaft, Corona
Zuerst hieß es, um die Banken zu „retten“, danach musste die Realwirtschaft und schließlich die bankrotten südlichen EU-Staaten gerettet werden. In der Corona-Zeit zündete die EZB noch einmal einen Turbo und ließ Geld ohne Gegenleistung in ungekannten Höhen drucken. Damit vermehrte sie die Geldmenge um mehr als das Zehnfache.
Und so setzte ein, was unvermeidlich war: Die Inflation sprang an und erreicht mittlerweile Dimensionen, die nicht nur den Wohlstand der Europäer wegfressen, sondern das tägliche Überleben immer schwieriger machen. Allerdings erkannte die EZB nicht die Zusammenhänge oder wollte die Verantwortung abschieben, als EZB-Chefin Christine Lagarde Ende Oktober 2022 erklärt, die Inflation käme „so ziemlich aus dem Nichts“.
Zinserhöhung
Um gegenzusteuern hat die EZB seit letztem Juli bereits fünfmal ihren Leitzinssatz erhöht, zuletzt auf 3,0 Prozent. Doch die Inflationsrate steigt weiter.
Deshalb fordert die einflussreiche Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz im schweizerischen Basel die weitere Bekämpfung der Inflation. Die Art Zentralbank der Zentralbanken warnt davor, die Fehler der 1970er Jahre zu wiederholen. Damals hätten die Währungshüter die straffe Linie nicht konsequent genug durchgehalten.
Schwere Zeiten vorprogrammiert
Erst vor zwei Wochen hatte EU-Kommission erklärt, dass die Euro-Zone als auch die gesamte EU einer Rezession entkommen sollte. Brüssel rechnet für 2023 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um zarte 0,5 Prozent.
Aber Zinserhöhungen haben auch negative Folgen, denn sie bremsen die Wirtschaftstätigkeit aus. Damit Firmen investieren und herstellen können, benötigen Sie Geld von den Banken. Wird das Leihen teurer, verdienen zwar die Banken, aber den Firmen bleibt weniger, um das eigentliche Vorhaben zu finanzieren. Damit wächst die Gefahr der Rezession.