Satire pur in Salzburg! ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer kritisierte die umstrittene Strompreiserhöhung der Salzburg AG scharf. Dabei ist er selbst Aufsichtsrats-Vorsitzender des Unternehmens.
Gericht kippte Strompreiserhöhung
Angriff ist die beste Verteidigung – das dachte sich wohl der ÖVP-Landeshauptmann von Salzburg, Wilfried Haslauer, als er das Urteil des Handelsgerichts Wien mitbekam. Dieses kippte die Strompreiserhöhung des Verbundes – und warf eine wesentliche Frage auf: Ist es zulässig, dass Energieunternehmen ihre Preiserhöhung mit den Preisen an internationalen Börsen begründen, wenn sie Strom zu Hause selbst produzieren?
Hohe Wellen zwei Monate vor Landtagswahl
Weil auch die Salzburg AG ihren Strom zur Hälfte aus heimischer Wasserkraft produziert, wurde es nach dem Urteil am Handelsgericht Wien eng – und zwei Monate vor der Landtagswahl unangenehm – für den Aufsichtsrats-Vorsitzenden Haslauer. Der reagierte mit einer Presseaussendung auf die heikle Strompreiserhöhung der vergangenen zwei Monate, die in Salzburg in Zeiten der Inflation bei den Kunden hohe Wellen geschlagen hatte. Er verlangte von seinen Vorständen eine Prüfung und sagte:
Sollte sich eine Unrechtmäßigkeit in der generellen Preiserhöhung österreichischer Energiekonzerne und eventuell auch jener in der Salzburg AG herausstellen, sind die getroffenen Maßnahmen im Sinne der Kundinnen und Kunden unverzüglich rückabzuwickeln.
Svazek: “ÖVP schmeißt Nerven weg”
FPÖ-Landesobfrau Marlene Svazek reagierte auf „Twitter“ mit der Feststellung:
Ein Befund: Die ÖVP schmeißt in Salzburg grad die Nerven weg.
Takacs: “Aus Tiefschlaf gerissen”
Mit der Kritik steht Svazek nicht alleine da. Selbst der Ex-ORF-Landeschef in Salzburg, Christoph Takacs, durchschaute das Handeln von Haslauer als Wahlkampf-Schmäh, den er auf „Twitter“ als Satire verschmähte:
Detail am Rande: Gegenüber der Kronen Zeitung erklärte Takacs übrigens, dass er seit mehr als einem Jahr Privatmann und nicht mehr im ORF sei, deshalb könne er jetzt unverblümt seine Meinung sagen.