Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) hat neue Zahlen veröffentlicht. Laut ihrer Analyse wurden im Jahr 2022 in den EU-Ländern rund 966.000 Asylanträge gestellt.
Österreich am meisten belastet
Das ist ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 und so viele wie seit 2016 nicht mehr.
Mehr als jeder zehnte davon landete in Österreich. Ins kleine Österreich, das nicht einmal zwei Prozent der Bevölkerung der EU stellt, kamen fast 110.000 neue Asylanten.
Ukrainer, Syrer, Afghanen, Südamerikaner
Die meisten Asylanten gaben Syrien (132.000), Afghanistan (129.000) und die Türkei (55.000) als Herkunftsland an. Danach folgen Venezolaner (51.000) und Kolumbianer (43.000).
Dazu kommen rund vier Millionen Menschen aus der Ukraine, die seit 2022 in der EU Aufnahme gefunden haben.
Leere Versprechung von Nehammer
2021 hatte Karl Nehammer (ÖVP), damals noch als Innenminister, erklärt, dass Österreich niemals mehr eine solche Asylantenflut wie 2015 aufnehmen dürfe. Damals hatten 88.360 hauptsächlich junge, männliche Orientalen und Afrikaner einen Asylantrag in Österreich gestellt. Nehammer lehnte damals „weitere Belastungen“ in Sachen Asyl-Einwanderung ab.
Jetzt, als Bundeskanzler einer schwarz-grünen Regierung, belastete er die Österreicher im Vorjahr gleich um 20 Prozent mehr. Im Vergleich zum Katastrophenjahr 2015 kamen im vergangenen Jahr noch zusätzliche 20.421 Asylanten, insgesamt 108.781. Zusätzlich nahm Österreich rund 72.000 Ukrainer auf.