Dreikönigstag in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt: Ein Wachsoldat dreht durch und greift seine Kameraden mit vorgehaltener Schusswaffe an. Am Ende wird der rabiate Grundwehrdiener von einem Vorgesetzten in Notwehr erschossen. Wie jetzt bekannt wurde, hatte der Soldat einen Drogencocktail im Blut.
Tödliches Gerangel um Schusswaffe
Am Dreikönigstag brannten bei einem 20-jährigen Grundwehrdiener die Sicherungen durch. Laut Zeugenaussagen entsicherte der Grundwehrdiener sein Sturmgewehr, repetierte und zielte auf die Kameraden. Später schlug er mit seiner Waffe auf die Kameraden ein und verlor diese dabei. Da griff er nach der Dienstwaffe des OvT (Offizier vom Tag), eines 54-jährigen Unteroffiziers. Der 20-Jährige riss dessen Pistole aus dem Holster, nach weiterem Gerangel gelang es dem Unteroffizier, die Waffe auf den Angreifer zu richten und ihn zu neutralisieren. Der angreifende Wachsoldat starb durch einen Brustdurchschuss.
Drogen- und Medikamentencocktail im Blut
Wie jetzt bekannt wurde, befanden sich im Blut des Wachsoldaten Rückstände mehrerer Rauschgifte. Marihuana, MDMA (Ecstasy) und Antidepressiva – all jene Substanzen hatte der Wachsoldat in unmittelbarer Vergangenheit konsumiert. Ob der Tote am Tag des Angriffes auch unter Einfluss von Drogen gestanden war, ist unklar.
Familie des Wachsoldaten fordert Aufklärung
Der Stiefvater des Verstorbenen beschrieb den jungen Mann als freundlichen, wunderbaren Menschen, der Streit aus dem Weg ging. Die Familie fordert jetzt eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge des 6. Jänner. Das Landeskriminalamt ermittelt im Umfeld des Verstorbenen, um zu klären, wie der psychische Zustand des 20-Jährigen war.