Heute, Dienstag, liegen die offiziellen Wahlergebnisse für die Regionalwahlen (Landtagswahlen) in der wirtschaftsstarken Lombardei und dem politischen Zentrum Latium vor.
Stimmungstest für Rechtsregierung
Die Wahl galt als Stimmungstest für die seit Herbst in Rom regierende Rechtsregierung von Georgia Meloni von den Brüdern Italiens (Fratelli d´Italia), weshalb insbesondere im globalistischen Brüssel viele Augen auf die Wahlen gerichtet waren. Und diese wurden wohl geöffnet, hat doch die Rechtsregierung ihre erste und starke Bestätigung ihres rechten und identitären politischen Kurses eingefahren.
Rechtsbündnis gewinnt beide wichtigen Regionen
Beide Regionen werden künftig von einer rechten Landesregierung regiert werden; in der Lombardei ist dies schon seit Jahrzehnten so, Latium wurde vom Rechtsbündnis neu erobert. Sogar in der Stadt Rom konnte sich das Rechtsbündnis mit fast 46 Prozent gegen das Linksbündnis mit fast 40 Prozent durchsetzen.
Lediglich in Mailand, quasi eine Ausnahme in der ganzen Lombardei, hatte das Linksbündnis mit der Fünf-Sterne-Bewegung mit 46,8 Prozent die Nase vorne, während das Rechtsbündnis nur auf 37,7 Prozent kam. Die bürgerliche Störliste, also jene, die zwar nicht links sind, aber sich zu schade sind, rechts zu wählen, erhielt dort 13,8 Prozent.
Kaum Verschiebungen innerhalb des Rechtsbündnisses
Innerhalb des Rechtsbündnisses gab es wenig Verschiebungen im Vergleich zu den Parlamentswahlen im Herbst.
In der Lombardei büßten die Brüder Italiens 2,5 Prozent ein, explodierten aber im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen 2018 von 3,6 auf nun 26 Prozent. Die Lega konnte gegenüber den Parlamentswahlen von 13 auf 17 Prozent zulegen, also wieder Boden gutmachen, verliert aber im Vergleich zu den Landtagswahlen 2018 fast zwölf Prozent (damals 29,6 Prozent).
Brüder Italiens fassen Fuß
Im Klartext, auch in der Lombardei etablieren sich im Moment die rechtskonservativen Brüder Italiens. Stabil bleibt die Forza Italia, die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Sie liegt jetzt bei 7,5 Prozent, bei den Parlamentswahlen im Herbst kam sie auf 6,8 und bei den Regionalwahlen 2018 auf 7,9 Prozent.
Die Linksdemokraten konnten auf 21 Prozent zulegen (2022: 19 Prozent, 2018: 19,2 Prozent). Dafür ist die Fünf-Sterne-Bewegung eingebrochen auf nur mehr vier Prozent (2022: 7,5 Prozent, 2018: 17,8 Prozent).
Mehr Stimmen als bei Parlamentswahl in Latium
In Latium erhielten die Brüder Italiens 33,6 Prozent und damit noch mehr als bei den Parlamentswahlen im Herbst 2022. Die zweitstärkste Partei sind die Linksdemokraten mit 20,2 Prozent. An dritter Stelle gleichauf sind die Lega, Forza Italia und die Fünf-Sterne-Bewegung mit jeweils 8,5 Prozent.
„Das Mannschaftsspiel, das funktioniert“
Lega-Chef Matteo Salvini ging nach dem Urnengang als erster an die Presse mit der Aussage, er habe bereits mit Giorgia Meloni und Silvio Berlusconi telefoniert, und sagte:
Wir sind alle gemeinsam zufrieden mit dem Mannschaftssieg. Das Mannschaftspiel mit ihnen funktioniert.