Ein Geschirrspüler in einer Genossenschafts-Wohnung der SPÖ-nahen “Sozialbau” dürfte bereits Luxus sein, denn für einen Stromanschluss für ein derartiges Küchengerät müssen Mieter selbst aufkommen.
Beschwerden bei Elektriker
Zum Streitfall kam es bei einer Mieterin, die ihre Küche montieren ließ – im Zuge dessen stoppten die Arbeiter den Aufbau, weil sie meinten, dass die Leistung des Stromanschlusses lediglich für den Herd ausreiche, für weitere Geräte wie Geschirrspüler oder Mikrowellenherd aber nicht mehr.
Nach Intervention der Mieterin bei “Sozialbau” ließ die Genossenschaft eine Woche verstreichen, bis sich dann eine Elektrofirma bei der Dame meldete – allerdings mit der niederschmetternden Nachricht, dass sie den zusätzlichen Stromanschluss zwar machen könne, diesen aber selbst bezahlen müsse. Diesbezüglich gebe es zwar zahlreiche Beschwerden, sagte der Elektriker zur Mieterin am Telefon, doch ihm seien die Hände gebunden.
Nicht Teil der Standard-Ausstattung
Unzensuriert fragte bei der Sozialbau AG nach. Die Abteilung Kommunikation meinte zu diesem Fall:
Zu Ihrer Anfrage erlauben wir uns mitzuteilen, dass die von der Nutzungsberechtigen gewünschten Anschlüsse für u.a. die Waschmaschine und Geschirrspüler von uns nicht bereitgestellt werden, da sie nicht Teil der Standardausstattung der Wohnung sind. Gerne kann die Nutzungsberechtigte diesbezüglich ein schriftliches Ansuchen zur Installation an uns richten.
Mieterschutzring ist anderer Meinung
„Wir machen es, aber die Kosten trägt der Mieter“, soll das wohl heißen. Beim Österreichischen Mieterschutzring sieht man die Sache allerdings anders. Ist im Plan eine Küche eingezeichnet, müsse der Vermieter in diesem Raum die Voraussetzungen für eine standardmäßige Stromzulieferung schaffen, so ein Experte gegenüber unzensuriert. Ein Geschirrspüler zähle laut Mieterschutzring heute zum Standard einer Küche. Bei der Sozialbau lässt man die Mieter dagegen wohl noch mit der Hand das Geschirr abwaschen.