Für Aufregung sorgt ein geplanter Gastauftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selensky bei Italiens größter Musik-Veranstaltung, dem Sanremo Musikfestival. Zehntausende Italiener unterzeichneten bereits ein Protestschreiben. Und auch aus der Politik kommt Kritik.
Schon über 30.000 Unterschriften gegen Auftritt
Von 7. bis 11. Februar findet in Sanremo die 73. Auflage des traditionsreichen Fernsehliederwettbewerbs statt. Organisiert und ausgestrahlt wird die Veranstaltung vom staatlichen Fernsehsender RAI. Dort will man dem ukrainischen Präsidenten eine Bühne bieten, um vor dem Millionenpublikum eine Ansprache zu halten.
Ein Vorhaben, das in breiten Kreisen auf Ablehnung stößt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. So hatten bis letzten Freitagmorgen bereits 33.000 Personen eine Online-Petition unterzeichnet, die sich gegen die Einladung Selenskys wendet, sowie Nato und Kiew für den Krieg mitverantwortlich macht.
Musik und Politik nicht vermischen
Parteiübergreifend ist auch die Politik nicht glücklich mit den Plänen des Senders. So sagt der sozialdemokratische Abgeordnete Gianni Cuperlo (PD) auf Facebook “Nein” zu einem Auftritt des ukrainischen Präsidenten. Wenn die RAI eine Botschaft Selenskys ausstrahlen wolle, sollte sie das nicht mit dem Musikfestival vermischen.
Ähnlich argumentiert auch Vize-Premierminister Matteo Salvini (Lega), der am letzten Donnerstag gegenüber dem Fernsehsender LA7 TV meinte, dass er sich bei einem Liederfestival Lieder erwarte und sonst nichts anderes.