In Frankreich wurde nun eine erschreckende Zahl bekannt: 200.000 Frauen sollen in den vergangenen Jahren gezwungen worden sein, gegen ihren Willen einen fremden Mann zu heiraten.
Vater bedrohte Tochter mit dem Tod
In der französischen Online-Zeitung Revue de Presse Police & Réalités erzählt eine junge Frau, wie sie im Alter von 18 Jahren gegen ihren Willen verheiratet wurde, nachdem sie ihr Vater massiv bedroht hatte. Sie sagte:
Mein Vater hat mir gesagt, dass er mich töten würde, wenn ich protestieren oder reden würde.
Aus religiösen Gründen zur Ehe gezwungen
Das Online-Medium beruft sich auf einen aktuellen Bericht, dem zufolge es in Frankreich 200.000 Zwangsehen gebe. Die Opfer dieser zwangsweisen Verheiratung seien oft eingewanderte Frauen und Mädchen, die gegen ihren Willen, oft aus kulturellen oder religiösen Gründen, zur Ehe gezwungen werden.
Zwangsehen illegal
Das Medium weist darauf hin, dass Zwangsehen in Frankreich illegal sind und es Gesetze zum Schutz der Opfer gebe. Allerdings sei es für die Betroffenen oft schwierig, über ihre Situation zu sprechen und Hilfe zu suchen.
200 Fälle jährlich in Österreich
Weltweit sind geschätzt 200 Millionen Minderjährige von Zwangsheirat betroffen. In Österreich soll es jährlich 200 Fälle geben, aber die Dunkelziffer ist laut Kinder- und Jugendanwaltschaft deutlich höher.
Zahlen steigen bedenklich an
Zwar ist die Nötigung zu einer Ehe auch in Österreich eine Straftat ((§ 106/1/3 StGB), und bei einer Verurteilung drohen bis zu fünf Jahre Haft, doch steigen die Zahlen laut Hilfsorganisationen seit Jahren bedenklich weiter. Es gibt sogar Berichte über Verschleppungen während des „Lockdown“ mit dem Auto.
Für Hilfesuchende steht in Österreich der Verein “Orient Express” zur Verfügung. Wer von Zwangsheirat, verwandtschaftsbasierter Geschlechtergewalt und/oder Verschleppung betroffen ist, kann sich an diesen Verein wenden.