Elektroauto

E-Ladestationen sollen in Zukunft mit weniger Leistung aufladen müssen, damit es zu keiner Überlastung bei den Netzen kommt.

17. Jänner 2023 / 11:58 Uhr

E-Autofahrer geschockt: Stromtanken soll bereits rationiert werden

Um eine Überlastung der Stromnetze zu vermeiden, soll das Aufladen von E-Autos gedrosselt werden. Diesbezügliche Pläne soll es laut ServusTV-Nachrichten in Deutschland geben.

Stromtanken am Limit

„Ich spare Strom, ich fahre mit Benzin“, schrieb Rudolf R. auf Facebook, nachdem er erfahren hatte, dass das Stromtanken am Limit sei. Tatsächlich gibt es für Elektroauto-Besitzer eine unerwartete und unerfreuliche Ankündigung: Der Strom zum Tanken soll rationiert werden. Vorerst soll das in Deutschland in Kraft treten, wie ServusTV zuerst berichtete.

Stromnetze kollabieren

Der Grund: Das gleichzeitige Schnell-Laden von tausenden Fahrzeugen könnte lokale Stromnetze zum Kollabieren bringen. Jedenfalls warnen Experten davor. Auflade-Zeiten sollen deshalb eingeschränkt werden. Klaus Müller, Chef der Deutschen Bundesnetzagentur, sagte in einem Zeitungsinterview:

Wenn weiter sehr viel neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilernetz zu befürchten.

Drei Stunden Ladezeit für 50 Kilometer

Zu Spitzen-Verbrauchszeiten will die Deutsche Bundesnetzagentur deshalb den Strom für solche Anlagen rationieren. E-Ladestationen sollen dann mit weniger Leistung aufladen müssen, damit es zu keiner Überlastung kommt. Das Aufladen einer Batterie würde dann also länger dauern, drei Stunden Ladezeit würden nur noch für 50 Kilometer reichen.

“Da ist das Netz garantiert tot”

Professor Georg Brasseur von der Technischen Universität Graz kann das Vorhaben nachvollziehen. Seiner Meinung nach seien die Pläne der EU und der österreichischen Regierung zum vollständigen Umstieg auf E-Mobilität unrealistisch, Er sagte gegenüber “Servus Nachrichten”:

Wenn zum Beispiel in Deutschland nur drei Prozent der Fahrzeuge gleichzeitig am Netz laden würden, mit zum Beispiel 50 KW, hätten Sie bereits eine Verdoppelung des Netzverbrauchs, der Netzleistung. Und wenn Sie zehn Prozent der Fahrzeuge dran hätten, hätten Sie bereits das Dreifache der gesamten Netzleistung von Deutschland. Da ist das Netz garantiert tot.

E-Control optimistisch

Laut ServusTV sei man dagegen bei der österreichischen E-Control optimistisch. Die Probleme seien in den Griff zu bekommen – und zwar mit zentral gesteuerter Stromverteilung und klugem Zeitmanagement. Alfons Haber, Vorstand der E-Control, meinte gegenüber dem Sender:

Es ist aber so, wenn man ein Elektroauto fährt, dass man natürlich auch zuhause über ein langsames Laden schauen kann, dass man immer 80 Prozent geladen hat – ohne die Netze stark zu beanspruchen.

Nichtsdestotrotz sollen die Pläne zur Rationierung beim Stromtanken schon Anfang nächsten Jahres in Deutschland umgesetzt werden. Ob dann noch jemand auf E-Autos umsteigen will?

E-Autos auch im Motorsport

Die Entwicklungen dürften nicht nur für private E-Autofahrer, sondern auch für den E-Motorsport eine zentrale Rolle spielen. Dieser hat in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen, sodass mittlerweile sogar Online Wetten zum E-Motorsport abgegeben werden können. Viele Automobilhersteller, Rennteams und Technologieunternehmen investieren in die Entwicklung von Elektrorennwagen. Von den Entwicklungen profitiert die gesamte E-Auto-Branche. So könnte die Verbesserung von Batterietechnologien beispielsweise die Gefahr überlasteter Stromnetze verringern.

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