Mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher ist weder ein Staat, noch ein geeintes Tirol zu machen. Nicht einmal der Aushöhlung der Südtiroler Autonomie kann oder will er etwas entgegensetzen. Das ist die ernüchternde Bilanz der Sitzung des parlamentarischen Unterausschusses Südtirol am vergangenen Dienstag.
Autonomie in Gefahr
Im Rahmen der Sitzung erinnerte der freiheitliche Südtirolsprecher Peter Wurm den Landeshauptmann nicht nur daran, dass die Autonomie Südtirols seit 2001 massiv untergraben wurde. Wurm stellte klar, dass die Autonomie aus freiheitlicher Perspektive immer nur als Zwischenschritt zu einer echten Selbstbestimmung Südtirols betrachtet werden könne.
Inwiefern Kompatscher in der Lage oder Willens sei, erfolgreich die Autonomie Südtirols wiederherzustellen, müsse nach dieser Sitzung mehr als fraglich zu sehen sein, so der Freiheitliche. Denn der Landeshauptmann habe selbst zugegeben, dass er und seine Parteikollegen von der Südtiroler Volkspartei (SVP) bisher gar nichts erreicht hätten.
Keine Staatsbürgerschaft für 103-Jährige
Die Doppelstaatsbürgerschaft für die Südtiroler möchte Kompatscher nicht verwirklichen, auch ein längst überfälliges neues Toponomastik-Landesgesetz lässt auf sich warten, berichtet Wurm. Weder im Fall der 103-jährigen Hermine Orian, die sich sehnlichst die österreichische Staatsbürgerschaft wünsche, noch für das grenzüberschreitende Tragen historischer Waffen der Schützenverbände setze sich Kompatscher mit Vehemenz und Erfolg ein.
“Kompatscher wird Südtirol weder in die Autonomie, noch in die Selbstbestimmung führen“, stellt der FPÖ-Südtirol-Sprecher als Erkenntnis aus der Sitzung fest. Demgegenüber setze sich die freiheitliche Partei seit jeher – unabhängig von der jeweiligen italienischen Regierung – für eine Beseitigung der Unrechtsgrenze am Brenner und für eine, sofern von der Mehrheit der Südtiroler gewünschte, Wiedervereinigung mit Tirol ein.