„Ich hab’ ja nichts zu verschenken“ lautete der legendäre Werbespruch des verstorbenen Formel-1-Stars Niki Lauda. Österreich dagegen hat anscheinend viel zu verschenken.
Nach Gewessler auch Schallenberg spendabel
Kaum kam die zwischen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der grünen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler akkordierte Meldung vom Klimagipfel aus Ägypten, dass Österreich Drittländer bei ihrem Kampf gegen Klimaschäden mit 50 Millionen Euro unterstützen werde, ist schon der nächste Minister auf der Welt unterwegs, um mit Steuergeld finanzierte Geschenke zu verteilen. Es ist das Paradox unserer Zeit, dass nun ausgerechnet jener Mann, der in Österreich die Impfpflicht einführte (die später wieder aufgehoben wurde), nun die nicht gebrauchten Impfdosen an Drittländer verteilt: Der frühere Kurzzeit-Bundeskanzler und jetzige Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).
Impfdosen an Nachbar- und Partnerländer
Schallenberg antwortete auf eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Axel Kassegger, wie viele Corona-Impfdosen im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit an welche Drittstaaten weitergegeben wurden, dass man mehr als 8,5 Millionen in Österreich nicht benötigte Impfdosen an Länder in der Nachbarschaft und Partnerländer verschickt habe.
1,2 Millionen Impfdosen für Bangladesch
Schallenberg listete auf, dass 651.000 Dosen von Biontech/Pfizer im Rahmen des „EU-vaccine sharing mechanism“ an die sechs Westbalkanstaaten geliefert wurden. Lieferungen aus österreichischen Impfstoffbeständen gingen bisher an Bangladesch (1,2 Millionen), den Iran (1.000.000), Bosnien und Herzegowina (500.000), die Ukraine (500.000), Ghana (345.000), Usbekistan (150.000), den Libanon (100.000), Tadschikistan (50.000), Tunesien (50.000), Costa Rica (50.000), Vietnam (50.000) und Georgien (5.000).
Über die weltweite, ausgesprochen zwielichtige COVAX-Initiative wurden Burkina Faso (396.000), Afghanistan (331.200), Philippinen (266.400), Niger (216.000), Sudan (1.000.800) und Tansania (957.600) beliefert.