Politik und Medien verkünden uns täglich, dass die Zukunft der Mobilität nur mit einem Elektroauto möglich ist. Immer mehr sehen darin aber eine politische Mogelpackung.
Konsequenzen nicht verstanden
Die politische Botschaft lautet: Wer etwas für die Umwelt tun möchte, der fährt mit dem E-Auto. Der „Motoren-Papst“ Prof. Fritz Indra, Entwickler von Motoren und Fahrzeugen bei großen Automobilunternehmen, sagte bereits im Juni 2020 in der Servus-TV-Sendung „Talk Spezial“:
Wer auf das Elektroauto setzt, der hat die Konsequenzen nicht verstanden.
Gesamtheitlich denken
Indra machte darauf aufmerksam, dass man gesamtheitlich denken müsse. Man solle nicht nur schauen, was hinter dem Fahrzeug herauskomme, sondern man solle schauen, was bei der Entstehung eines Produktes passieren würde. Dann käme man schnell dahinter, dass das Elektroauto nicht das Gelbe vom Ei sei, sondern ganz gravierende Fehler habe. Die Rohstoffe, die hier Verwendung finden, wären nicht recyclebar. Ein Elektroauto wäre nach acht Jahren kaputt, „denn mit dem Tod der Batterie stirbt das ganze Elektroauto“. Indra sprach von einer einzigen Umweltkatastrophe, die das E-Auto darstellen würde.
Woher der Strom kommt, weiß niemand
Der Autor des Buches „Ratlos. Die Agonie der deutschen Klima- und Energiepolitik“, Rolf Bergmeier, schrieb am 12. November einen Gastkommentar auf blackout.news.de. Unter dem Titel „Das Elend eines Elektroautos“ meinte er, dass niemand wisse, woher der Strom für ein E-Auto kommen solle. Wörtlich meinte er:
Sollen bis 2030 in Deutschland insgesamt 15 Millionen reine Elektroautos zugelassen werden, wie die Bundesregierung erwartet, so beläuft sich der Strom-Zusatzbedarf auf ca. 39 Terawattstunden/Jahr (TWH/a). Das entspricht in etwa der Leistung der noch verbliebenen drei AKW, bzw. knapp zehn Prozent des innerdeutschen Stromangebots. Woher der zusätzlich benötigte Strom kommen soll, weiß niemand.
Das nächste Problem: Ladestationen
Unerreichbar wären auch ausreichende Ladestellen, stellte Bergmeier fest. Niemand wisse, wie die riesige Flotte von Elektroautos täglich mit Strom betankt werden soll. Zwar gäbe es in Deutschland laut Bundesnetzagentur 57.231 Normal-Ladepunkte und 11.044 Schnell-Ladepunkte, die im September 2022 in Betrieb waren. Dabei würde es sich aber in der Masse um langsam ladende Stationen vom Typ Wechselstrom 11 oder 22 Kilowatt (kW), die für einen Ladevorgang mehrere, meist mehr als zwölf Stunden benötigen, handeln. Der Anteil von Ladestationen mit 50 kW Gleichstrom läge derzeit bei etwas mehr als zehn Prozent. Auch sie seien keine echten Schnell-Ladestationen, da der Ladevorgang eine Stunde und mehr dauern würde als öffentliche Ladestationen, also wenig geeignet seien, um die Länge der Warteschlangen akzeptabel zu halten.
Eine Million Ladepunkte, eine Million Baustellen
Insbesondere die flächendeckende Versorgung der Innenstädte mit leistungsstarken Ladesäulen bliebe ungelöst. Denn eine Million Ladepunkte würde eine Million Baustellen bedeuten. Ein Ladepunkt-Netzwerk dieser Dimensionen sei in herkömmlicher Weise öffentlich kaum zu betreiben.
Boris Palmer, der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, stellte in einer Fernseh-Diskussionsrunde fest, dass es illusorisch sei, „Tübingen umgraben zu wollen“, um überall 150 kW-Ladestationen für Elektroautos einzurichten. Die Menschen sollten mit dem Hausanschluss (4 oder 11 kW) und einer Ladezeit von acht und mehr Stunden vorliebnehmen (“hart aber fair”, 17. Februar 2020).
China setzt auf Wasserstoffautos
China ist da offensichtlich schon weiter als Europa. Dort setzt man anscheinend nicht mehr auf E-, sondern auf Wasserstoffautos. Das chinesische Traditionsunternehmen Changan Automobile produziert Wasserstoff-Brennstoffzellenautos mit tausend Kilometer Reichweite. Bis Ende Juni will man dort eine Massenproduktion von Autos dieser Antriebsart auf den Markt bringen, berichtet HNA.