Für die EU-Kommission sind rund 32.000 Bedienstete tätig. Und trotzdem leistet sich das Gremium für fast eine Milliarde Euro pro Jahr externe Berater, Tendenz steigend. Auftragsvergabe und Nutzen stellen sich in einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs allerdings als intransparent dar.
Milliardenbeträge Euro für “Berater”
Die EU-Kommission vergibt jährlich Aufträge für etwa eine Milliarde Euro an Beratungsunternehmen. Im Beobachtungszeitraum von 2017 bis 2020 wurden mehr als 8.000 derartige Beraterverträge abgeschlossen. Dabei stiegen die jährlichen Vertragssummen von 799 Millionen Euro 2017 auf 971 Millionen Euro im Jahr 2019. Insgesamt flossen in diesem Zeitraum 2,7 Milliarden Euro in die Kassen der diversen Agenturen.
“Auserwählte” kassieren regelmäßig ab
Problematisch sei, dass sich die Aufträge im Wesentlichen auf wenige Beratungsunternehmen konzentrieren, heißt es weiters im Bericht. Im Analyse-Zeitraum beauftragte die EU-Kommission 2.769 externe Berater. Doch doch lediglich auf die zehn größten Anbieter enfielen in dieser Zeit 22 Prozent der vereinbarten Honorare. Und nicht selten erhalte ein einzelner Anbieter über mehrere Jahre aufeinanderfolgende Aufträge, obwohl regelmäßig offene Ausschreibungen durchgeführt würden.
Mangelhafte Transparenz
Nach Ansicht der Prüfer gebe es auch Lücken bei der Bewertung der Arbeit der Berater. So würde die Kommission nicht genug darauf achten, ob für das investierte Geld auch der größtmögliche Gegenwert erzielt wurde. Insgesamt warnt der Rechnungshof vor einer zu großen Abhängigkeit der EU-Kommission von externen Beratern.
Angesichts der starken Nutzung externer Beratung appellieren die EU-Prüfer an die EU-Kommission, ihren Umgang mit solchen Dienstleistungen zu verbessern. Ferner wird die Kommission aufgefordert, die Transparenz zu erhöhen, indem sie regelmäßig und exakt über den Einsatz externer Berater berichtet