Der Besitzer und Betreiber der Steinwandklamm in Furth an der Triesting im Bezirk Baden in Niederösterreich ist – wie berichtet – auf die Regierung nicht gut zu sprechen. Auf die Europäische Union schon gar nicht, denn Franz Singer (82) erklärte das Touristengebiet zur „EU-freien Zone“.
Unmut über Regierung steht am Rechnungsbeleg
Dieses Wochenende hat unzensuriert den Mann besucht, der seinen Unmut über die Einführung der Registrierkasse unter dem früheren ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling auf den Rechnungsbeleg seiner Kunden schreibt – auf diesem ist seitdem zu lesen:
Liebe Besucher der Klamm. Oder unserer Hütte. Der von Dir bezahlte Betrag enthält: 0%, 10%, 13% oder 20% Mehrwertsteuer und wenn er nicht wieder zur Gänze für Reparaturen, Investitionen oder Wareneinkauf ausgegeben wird, 7,5% Krankenkassenbeitrag, 25% bis 42% Einkommensteuer, damit unsere reGIERenden, korrupte Versager weiterhin ihre ungerechtfertigten Bezüge und fetten Pensionen beziehen, Steuergeld verschwenden, unterschlagen, Großkonzerne steuerfrei verdienen lassen und Fäkalkünstler finanzieren können.
“FURZ-Box” mit Bild des Finanzministers
Was Singer dermaßen auf die Palme brachte, war, dass Kleinunternehmer wie er von heute auf morgen als potentielle Steuerhinterzieher gebrandmarkt worden seien. Zum Ausdruck seines Ärgers schreibt er seither nicht nur diesen Text auf den Rechungszettel seiner Kunden, sondern stellte auch eine „FURZ-Box“ mit dem Bild von Schelling auf, wo der Gast sich des Beleges entledigten kann. „FURZ“ setzt sich aus den Wörtern „(F)ür (U)nnötige (R)echnungs (Z)ettel“ zusammen.
“Hier gilt der gesunde Hausverstand”
Dass in Österreich derzeit die Vorbereitung für ein brisantes Volksbegehren, das den Austritt aus der Europäischen Union zum Ziel hat, läuft, findet Singer gut. Er ist da schon einen Schritt weiter, erklärte er sein touristisches Gebiet doch schon längst zur „EU-freien Zone“. Ein symbolischer Akt, um gegen die EU-Mitgliedschaft zu protestieren. Auf dem Schild steht:
Hier gilt der gesunde Hausverstand! Vergessen Sie den Regulierungswahn der EU-Bürokraten!
EU-Beitritt brachte keinen einzigen Vorteil
Singer argumentiert, dass der Beitritt zur Staatengemeinschaft für Österreich keinen einzigen Vorteil gebracht hätte. Wörtlich meinte er:
Wer die offenen Grenzen als Vorteil nennt, dem sage ich, dass jeder Staat mit einem anderen Staat einen freien Grenzübertritt vereinbaren kann. Dazu braucht man nicht die EU. Und wenn die EU schon offene Grenzen innerhalb der Staatengemeinschaft einführt, muss sie doch im Handumdrehen für sichere Außengrenzen sorgen – aber das hat sie versäumt.
Brisantes Volksbegehren für “Öxit”
Diese Aussagen sind Wasser auf die Mühlen der Initiatoren, die derzeit Unterschriften für einen möglichen „Öxit“ sammeln. Diese Unterstützungserklärung für das Volksbegehren „Österreichs EU-Austritt“ können Staatsbürger über 16 Jahren derzeit auf den Gemeinden unterschreiben. Unzensuriert berichtete.