Ein geplantes Projekt für ein Migranten-Quartier im Stadtteil Schönegg in Hall in Tirol lässt die Wogen bei den Bürgern und der FPÖ hochgehen. Die Blauen kritisieren die „fehlende Einbindung und Information der Schönegger Bevölkerung“.
Standort völlig ungeeignet
Der freiheitliche Stadtparteiobmann Gemeinderat Michael Henökl findet den Standort im Bereich der Krajncstraße/Chryseldisstraße, wo nach seinen Informationen ein derzeit landwirtschaftlich genutztes Grundstück angekauft werden soll, für eine derartige Einrichtung völlig ungeeignet. Laut Henökl sei geplant, dort “unbegleiteten Minderjährigen” ein neues Zuhause zu geben. Täglich, so Henökl, würden ihn unzählige Schönegger anrufen und ihre Sicherheitsbedenken mitteilen, „weil diese die anderen Fraktionen scheinbar nicht interessieren beziehungsweise lapidar zur Seite gewischt werden“. Henökl fragt in einer Aussendung:
Wann hätte die Fraktion „Für Hall“ denn die betroffenen Anrainer über die Planungen in Kenntnis gesetzt? Beim Spatenstich?
Bürgermeister: “Noch nichts entschieden”
Der Bürgermeister von Hall, Christian Margreiter (Bürgerliste „Für Hall“, einer Abspaltung der ÖVP), sagte auf Nachfrage von unzensuriert, dass die FPÖ „Unsinn“ verbreite. Bis dato sei überhaupt nichts entschieden, die Sache wäre im Bau- und Raumordnungsausschuss behandelt worden, es müssten baurechtliche Fragen geklärt werden. Angefragt habe der Verein BIWAK, der minderjährige Migranten betreut und seinen Standort verlegen wolle.
FPÖ-Stadtparteiobmann Henökl will jedenfalls in der nächsten Gemeinderatssitzung am 12. Juli mehr Informationen zu diesem Projekt erfahren.