In das allgemeine Lamentieren und Bedauern in den Mainstream-Medien, dass die Italiener am vergangenen Sonntag nicht das wählten, was die EU von ihnen wünschte, stimmen natürlich auch Österreichs Politologen ein.
Düstere Prognose für Südtirol
So erklärte der Innsbrucker Politologe Günther Pallaver gegenüber der Tiroler Tageszeitung, dass der Wahlsieg der rechtskonservativen Partei „Brüdern Italiens“ (Fratelli d’Italia) „gravierende Folgen für Südtirol, für Italien und die gesamte EU“ haben werde.
In Bezug auf Südtirol meinte er, dass die künftige Regierung in Rom, die er „postfaschistisch“ nennt, häufiger Landesgesetze vor dem Verfassungsgerichtshof anfechten werde, und sagte:
Südtirol muss sich warm anziehen.
Botschaft Richtung Norden
Die „Brüder“ werden ab nun in Rom unter anderen von Alessandro Urzì vertreten, dem Sohn des früheren italienischen Regierungskommissars in Südtirol, der seit bald 30 Jahren im Südtiroler Landtag sitzt.
Meloni hatte ihn für seine langen Bemühungen für die italienische Sache mit einem Mandat belohnt, das er in Venetien zugeschanzt bekam. Immerhin beteuerte Urzì noch am Wahlabend ausdrücklich, die SVP müsse sich nicht sorgen, die neue Mehrheit werde das Autonomiestatut nicht antasten. Es wird sich weisen, ob die Unterstellungen Pallavers oder die Worte Urzìs die Zukunft Südtirols bestimmen.