Der ORF muss im Budget für 2023 rund 30 Millionen Euro einsparen. Diese Finanzlücke entsteht durch Teuerung und steigende Energiepreise. Das geht aus Unterlagen hervor, die von der ORF-Geschäftsführung dieser Tage an den ORF-Stiftungsrat übermittelt wurden.
“ORF wird immer mehr zum Fass ohne Boden”
Diese Finanzierungslücke zeige wieder den dringenden Reformbedarf beim ORF auf, sagte FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker in einer Aussendung. 700 Millionen Euro an Zwangsgebühren und dazu noch horrende Einkünfte aus kommerziellen Einnahmen wie etwa aus Werbung – 2021 waren es 341 Millionen Euro – würden dem ORF nicht ausreichen, um das Budget zu decken. Der ORF werde immer mehr zum Fass ohne Boden.
Eingekaufte US-Serien, von Politik beeinflusste Berichte
Eines steht fest: Der ORF muss sparen. Wo der von der ÖVP ins Generaldirektors-Amt gehievte Roland Weißmann den Sparstift ansetzen wird, ist noch unklar. Hohe Personalkosten treffen am Küniglberg auf ein Programm von eingekauften US-Serien und auf eine Berichterstattung, die von Unabhängigkeit weit entfernt ist. Das hat zuletzt sogar Innenpolitik-Chef Hans Bürger in einer Diskussion zugegeben. Überraschend: Bürger gestand, lieber Servus TV zu schauen. Unzensuriert berichtete.
23 Dienstwagen als Einsparungspotenzial
Anfangen zu sparen könne die ORF-Chefetage gleich bei sich selbst, schlägt Hafenecker vor, der weiter meinte:
23 Dienstwagen, bei Bedarf sogar mit Chauffeur, leistet man sich dort. Das wirft schon die Frage auf, welchen großen Fahrbedarf die Manager am Küniglberg haben und ob ein so großer Fuhrpark überhaupt notwendig ist. Ebenso könnte man getrost auf die dem Vernehmen nach geplante Imagekampagne, mit der sicher wieder riesige Summen an Werbeagenturen gehen, zur Hebung der Vertrauens- und Glaubwürdigkeitswerte verzichten – nämlich, indem man sich diese Werte mit objektiver Berichterstattung und einem qualitativen Programm wieder erarbeitet!
Unersättliche Finanzierungsbedürfnisse
Angesichts der schier unersättlichen Finanzierungsbedürfnisse kann sich Hafenecker gut vorstellen, warum der ORF die Gebühren auch auf Streaming ausdehnen und damit am liebsten eine Haushaltsabgabe nach deutschem Vorbild für alle Österreicher einführen wolle. Die FPÖ tritt aber genau für das Gegenteil ein: Die Zwangsgebühren müssten fallen, und der ORF solle in Richtung eines modernen Medienunternehmens reformiert werden, das nicht jedes Jahr hunderte Millionen Euro dafür verschlingt, seine Zwangsgebührenzahler mit einseitiger Berichterstattung, Endlos-Werbung und Wiederholungen in Dauerschleife zu behelligen!