„Wo Grün regiert, wird betoniert“, ist man in St. Andrä-Wördern im Bezirk Tulln in Niederösterreich derzeit versucht, zu sagen. Denn hier wird tatsächlich eine alte Baumallee für den Bau eines Radweges geopfert.
ÖVP, Bürgerliste und Grüne für “Baum-Mord”
Für den Bau des Radweges und das Absägen von 16 (!) Bäumen stimmten ÖVP und Bürgerliste, was weniger überrascht als die Tatsache, dass auch die Grünen mit Vizebürgermeisterin Ulrike Fischer diesem mehrfachen„Baum-Mord“ zustimmten. Die SPÖ enthielt sich der Stimme, nur die FPÖ war dagegen.
Bürgermeister: “Bäume haben Lebensende erreicht”
ÖVP-Bürgermeister Maximilian Titz wehrt sich auf meinbezirk.at gegen Vorwürfe, hier würden ausgerechnet in einer Zeit, wo Hitzeperioden den Menschen und Tieren zusetzen, wichtige Schattenspender und Sauerstoffproduzenten vernichtet und Grünflächen zubetoniert, mit folgendem Argument:
Die Bäume haben bereits ihr Lebensende erreicht und hätten in den nächsten Jahren auch entfernt werden müssen. In der Planung sind bereits Neupflanzungen eingeplant.
Ausrede aufgrund massiver Beschwerden
Ein Anrainer entgegnete in der Zeitung, dass auf diesem nach dem Radweg-Bau errichteten Grünstreifen „nie und nimmer Schatten spendende Bäume gepflanzt werden können“. In die gleiche Kerbe stößt auch FPÖ-Gemeinderätin Claudia Freistetter, die gegenüber unzensuriert meinte, dass es nachher nicht möglich sein werde, neue Bäume zu pflanzen, weil diese keinen Platz mehr hätten. Bezüglich Altersschwäche der Pflanzen sagte Freistätter, dass sie hier eine Ausrede des Bürgermeisters vermute, weil es jetzt massive Beschwerden aus der Bevölkerung gebe.
“Bäume vor schwarz-grünen Holzfällern schützen”
In die lokale Politik von St. Andrä-Wördern mischt sich auch FPÖ-Bezirksparteiobmann Andreas Bors ein. Er sagte gegenüber unzensuriert:
ÖVP und Grüne beschlossen in St. Andrä-Wörden vor kurzem, mehr als ein Dutzend Bäume dem Erdboden gleichzumachen. Es kann nicht sein, dass hier die Lebensqualität der Bürger einem Radweg untergeordnet wird und auch der Umwelt- und Naturschutz auf einmal keine Bedeutung hat. Die Bäume müssen vor den schwarz-grünen Holzfällern geschützt werden.
Der Radweg ist bereits im Bau (siehe Foto). Die Baumallee in der Greifensteiner Straße steht derzeit noch. Es bestehe aber dringender Handlungsbedarf, sagen die Bürger, die für den Erhalt der Bäume kämpfen.