Mehr als 100 Sprachwissenschaftler in Deutschland haben von der Gendersprache im Fernsehen genug. Sie fordern das Aus bei den Gebühren-Sendern ZDF und ARD.
Forderung für Ende des “Umerziehungsprogramms”
In einem Brief fordern die Sprachforscher ein Ende des „Umerziehungsprogramms“ durch Journalist(innen). Fabian Payr, Germanist und Initiator des Schreibens an die öffentlich rechtlichen Sender, sagte gegenüber Servus TV:
Meines Erachtens ist das eine eindeutige Positionierung in einem bestimmten politischen Spektrum. Von daher ist dieses Gendern eigentlich ein Abweichen vom Neutralitäts-Auftrag, den die Sender haben und es ist ein elitäres, akademisches Projekt, sprachpolitisches Projekt, mit dem Ziel, Gleichberechtigung in den Köpfen herzustellen. Da lehnen sich die Sender zu weit aus dem Fenster, die sollten ihr Publikum informieren und nicht erziehen.
Warnung vor sozialem Unfrieden
Die renommierten Sprachwissenschaftler warnen sogar vor sozialem Unfrieden durch das Gendern. Sie argumentieren, Gendersterne, Doppelpunkt und Unterstriche würden den gültigen Regeln der deutschen Rechtschreibung widersprechen. Das ZDF reagierte auf das Schreiben der Sprachforscher und teilte mit:
Es steht den Redaktionen sowie Moderatorinnen und Moderatoren frei, sprachliche Mittel für eine diskriminierungsfreie Ansprache zu finden.
71 Prozent der Zuseher gegen Gendern
Eine vom ZDF im vergangenen Jahr in Auftrag gegebene Studie hat allerdings gezeigt, dass 71 Prozent der deutschen Zuseher Trennungszeichen und Sprechpausen nicht gut finden. Umso problematischer, dass die Sender nach wie vor darauf beharren würden, sagte Kommunikationsexperte Norbert Bolz:
Zum einen erzeugen sie den Eindruck, es ginge um eine allgemeine Entwicklung. Also das sei selbstverständlich, dass man gendert. Und zum anderen haben sie natürlich die Möglichkeit einer permanenten Propaganda, einer permanenten Gehirnwäsche, sodass auch viele Leute, die das für unsinnig halten, dann irgendwann einmal nachgeben oder sagen, Ok, nehmen wir es einfach hin, passen wir uns an diese neue Sprachform an.
Eine neue Sprachform, wie oft behauptet, ist das Gendern aber nicht, sondern von einer Minderheit aufgezwungen.