Pädophilen-Handbücher als Anleitung zum sexuellen Missbrauch an unmündigen Minderjährigen und Kinder-Sexpuppen, die auf Bestellung zugesandt werden – das alles ist in Österreich erlaubt. „Ein Skandal“, sagt die FPÖ und fordert in einem Antrag ein sofortiges Verbot.
Beschreibung zum Missbrauch ohne Verletzungen
Die beiden freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Rosa Ecker und Harald Stefan konnten es kaum fassen, was hierzulande alles möglich ist. Sie stießen auf ein Pädophilen-Handbuch im “Darknet”, einer Plattform für illegale Geschäfte, welches als 1.000-seitiges PDF heruntergeladen werden kann. Im Text wird die Anatomie von Kindern, männlichen und weiblichen, und wie der Missbrauch ohne sichtbaren Verletzungen vollzogen werden kann, beschrieben.
“Abreagieren an Sexpuppen verstärkt Fantasien”
Nicht nur das: Über Online-Plattformen können Kinder-Sexpuppen problemlos gekauft werden. Das verstörende Produkt wird in verschiedenen Größen angeboten und aus China versandt.
Gegenüber der Wienerin sagte Jonni Brem, Leiter der Männerberatung Wien und Verantwortlicher der österreichischen Initiative „Nicht Täter werden“, die mit Pädophilen arbeitet:
Ich kann die Argumentation für den Erwerb von Kinder-Sexpuppen nicht nachvollziehen, vor allem da ein „Abreagieren“ an Sexpuppen eher zu einer Verstärkung der Fantasien und Fixierungen führt, anstatt darum, einen Weg aus der Fixierung auf Kinder zu finden. Deswegen treten wir vehement gegen den Erwerb von kindlichen Sexpuppen auf und würden es empfehlen, diese zu verbieten. Genauso, wie wir den Konsum von Kindesmissbrauchs-Fotos und -Videos, die fälschlicherweise immer noch als Kinderpornografie bezeichnet werden, bekämpft haben, da erlittenes Unrecht nicht zur Abfuhr von Trieben benutzt werden darf.
Ablehnung des FPÖ-Antrages wäre Überraschung
In Dänemark wurde der Kauf von Kinder-Sexpuppen übrigens bereits verboten. Begründung: um dem Kindesmissbrauch nicht Vorschub zu leisten.
Auf ein Verbot sowohl von Pädophilen-Handbüchern und den Verkauf von Kinder-Sexpuppen zielt auch der Antrag, den Rosa Ecker und Harald Stefan Mitte Juni im Parlament eingebracht haben. Alles andere, als eine Zustimmung der anderen Fraktionen wäre wohl eine Überraschung. Gegenüber unzensuriert sagte Rosa Ecker allerdings, dass der FPÖ-Antrag bislang noch in keinem Ausschuss behandelt worden sei.