Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben im Zeitraum vom 28. Februar bis 22. Mai 165.822 Gratistickets für Ukrainer ausgestellt. Das ergab eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Nationalratsabgeordneten Gerhard Deimek an Vekehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), die jetzt beantwortet wurde.
Keine Daten über Vertriebene
Es handelt sich dabei um sogenannte Not-Tickets, die an ukrainische Vertriebene ausgestellt werden, die mit ÖBB-Zügen ins Land reisen oder innerhalb Österreichs weiterreisen wollen. Personenbezogene Daten gäbe es nicht, so Gewessler in ihrer Anfragebeantwortung, die ÖBB würden lediglich die Anzahl der ausgestellten Not-Tickets erfassen.
Die am häufigsten angefahrenen Zielorte mit den ÖBB sind: Wien Hauptbahnhof, Bernhardsthal, Salzburg, Marchegg, Passau, Nickelsdorf, Graz, Linz und Innsbruck. Das Alter der Reisenden sei aufgrund der Ticketkategorie nicht erkennbar.
3,4 Millionen Euro Verlust bei Tariferlösen
Den Verlust, der aufgrund entgangener Tariferlöse entstanden ist, benennt Leonore Gewessler mit rund 3,4 Millionen Euro. Es handle sich bei diesem Betrag, so Gewessler, um einen rein theoretischen Wert, „da insbesondere davon auszugehen ist, dass bei entgeltlicher Beförderung ein beträchtlicher Teil der Vertriebenen auf andere Verkehrsmittel ausweichen würde“.