Aufmerksame Leser werden es gewiss bereits bemerkt haben, aber nun bekommen wir von renomierter Stelle bestätigt, dass Europa spätestens im Winter mit einer handfesten Öl- und Gasversorgungskrise rechnen muss. Zu dieser Einschätzung gelangt der Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol. “Das Schlimmste haben wir noch nicht gesehen”, befürchtet er.
Größte Energiekrise der Welt
“Dieser Winter wird in Europa sehr, sehr schwierig werden”, warnte Fatih Birol am Dienstag bei einem Energieforum im australischen Sydney gegenüber den Medien. Die Energieversorgung sei eine große Sorge. “Das kann ernste Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben”, sagte der Energie-Chef.
Nach Einschätzung von Birol habe die Welt noch nie eine “so tiefgreifende und komplexe Energiekrise” erlebt. Der IEA-Direktor befürchtet, dass “wir das Schlimmste vielleicht noch nicht gesehen haben”. Seine Sorge habe sich zuletzt verstärkt, nachdem Russland die wichtige Gaspipeline Nord Stream 1 wegen routinemäßigen Wartungsarbeiten geschlossen hat. Seit Montagfrüh fließt kein Gas mehr durch die mehr als 1.200 Kilometer lange Leitung nach Deutschland.
Kein Gas gleich kein Strom
Die Befürchtung kursiert, dass dieser Zustand längerfristig anhalten könne. Und kein Gas bedeutet auch kein Strom, denn viel Strom wird mit Gas erzeugt. Zwar behaupten die großen Energiekonzerne gerne wie wichtig angeblich erneuerbare Energien sind, aber wie es dann in der Realität aussieht wenn man kein Gas bekommt und auf Wind- sowie Solarkraft angewiesen ist, dürfen wir derzeit alle beobachten.