Im journalistischen „Sommerloch“, in dem es weniger aufregende Geschichten gibt als sonst im Jahr, halten einige Mainstream-Medien weiter Gericht über den „Hinti-Cup“ des Fußballprofis Martin Hinteregger. Nachdem Sky-Sport den Kärntner Eintracht-Frankfurt-Spieler zehn Minuten über Politik „verhörte“, mokierte sich die Kleine Zeitung darüber, dass Hinteregger den Blogger Michael Bonvalot als „linksextrem“ bezeichnete. „Damit dürfte wohl das nächste Kapitel in der Causa „Hinteregger-Sickl“ eröffnet worden sein“, prophezeite die Zeitung.
Wegen übler Nachrede vor Gericht
Bonvalot, der wohl vorhatte, Hinteregger mit seinem Beitrag in die Nähe der rechtsextremen Szene zu rücken, weil dieser eine Geschäftsbeziehung mit dem früheren FPÖ-Gemeinderat in Graz, Heinrich Sickl, hatte, stand – im Gegensatz zu Hinteregger – schon einmal wegen übler Nachrede vor Gericht.
Dass Bonvalot in der linksextremen Szene „beheimatet“ ist, kann dieser nicht in Abrede stellen, nachdem er im Zuge des „G20-Gipfels“ in Hamburg fast ausschließlich über die Übergriffe der bösen Polizei berichtet hatte. Unzensuriert berichtete.
Mediale Hetzjagd
Hinteregger sagte – von der Thematik sichtlich genervt – im Sky-Gespräch:
Jeder, der einen gesunden Menschenverstand hat, der weiß, dass alles, was da passiert ist, im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur Schwachsinn war. Da wurde eine mediale Hetzjagd getätigt und ich stand dabei im Mittelpunkt.
Spielball für irgendwelche politischen Sachen
Dass er nun als Spielball für „irgendwelche politischen Sachen” benutzt werde, sei traurig.
Wie berichtet, hatten im Schloss Albeck in Sirnitz im Bezirk Feldkirchen in Kärnten (der Heimatgemeinde des Fußballprofis), das im Familienbesitz der Familie Sickl steht, in den vergangenen Jahren unzählige nationale und internationale Kulturveranstaltungen stattgefunden. Hinteregger wollte dort, gemeinsam mit Heinrich Sickl, im Zuge des Fußballturniers „Hinti-Cup“ den „Festi:Ball“ veranstalten. Doch das wurde ausgerechnet ihm übel genommen, den Künstlern, die davor im Schloss Albeck auftraten, bis dato aber nicht.
Sickl: “Ich muss mich für gar nichts rechtfertigen”
Heinrich Sickl war von der plötzlichen medialen Jagd gegen ihn ebenfalls überrascht. Er meinte in einer Stellungnahme, dass man anscheinend mit Menschen „meiner politischen Gesinnung“ nicht zusammenarbeiten dürfe. Auf Facebook hielt er fest, dass er sich für gar nichts rechtfertigen müsse. Wörtlich sagte er:
Ich bin ein unbescholtener Bürger, der sich für genau gar nichts zu rechtfertigen hat. Meine Position ist Teil des demokratischen Spektrums. In einer Demokratie kann es nicht sein, dass die Zugehörigkeit zu einer legitimierten politischen Partei, die Ausübung eines freiheitlichen Mandates und eine freiheitliche Gesinnung der Grund für Ausgrenzung ist. Die Meinungsfreiheit ist ein großes Gut, für das immer einzustehen ist. Mir versucht man, diese Freiheit abzuerkennen. Dieser Entwicklung ist unbedingt Einhalt zu gebieten.