Stell dir vor, es gibt eine Verordnung, und keiner hält sich daran! Das ist derzeit in Wien der Fall, wo sich die Fahrgäste von U-Bahnen und Straßenbahnen weigern, eine FFP2-Maske zu tragen. Die Wiener Linien sprechen von 4.000 Personen pro Woche.
Mit Maskenzwang politisches Kleingeld gewinnen
Wie berichtet, glaubt SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig, dass er mit dem Maskenzwang in den öffentlichen Vekehrsmitteln und Apotheken politisches Kleingeld wechseln kann. Denn anders als im übrigen Bundesgebiet, wo seit 1. Juni keine Maskerade mehr Pflicht ist, muss man in Wien nach wie vor den Fetzen vor das Gesicht hängen.
“Von allen guten Geistern verlassen”
Die SPÖ Wien sei von allen guten Geistern verlassen, sagte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl zu dieser Entscheidung Ludwigs. Und der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp meinte, dass Ludwig und sein SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker auf ihre Autos und Chauffeure verzichten und in den Sommermonaten die Wiener Linien nutzen sollten, um zu erfahren, wie die Wiener unter dem Masken-Pflanz in der Hitze leiden. Selbst der Koalitionspartner der SPÖ im Wiener Rathaus, die Neos, zeigten sich mit der Maßnahme Ludwigs „nicht einverstanden“.
Ludwig hat sich verrechnet
Ist Ludwig mit seiner harten Corona-Linie bisher gut gefahren, zumindest was die Umfragen betreffen, könnte er sich diesmal verrechnet haben. Denn immer mehr Menschen wollen sich nicht mehr drangsalieren und schikanieren lassen, während die Infektionszahlen am Minimum sind und es keine Überlastung in den Spitälern gibt.
Bürger pfeifen auf Maskenpflicht in Wien
Die Reaktion der Wiener Bevölkerung zeigt, wie wenig sie von der Verordnung des Maskentragens halten. Viele setzen den Mund-Nasen-Schutz gar nicht mehr auf – und das wird von den anderen Fahrgästen, die sich nicht trauen, die Verordnung zu brechen, zum Großteil auch toleriert. Die Wiener Linien verweisen Personen, die sie ohne Masken erwischen, aus den Fahrzeugen. Außerdem wird eine Strafe verhängt. Rund 4.000 Fahrgäste pro Woche (die Dunkelziffer ist bestimmt noch viel höher) lassen sich dadurch aber nicht mehr beirren – und täglich werden es mehr.