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Daniele Ganser / Medien

Historiker Daniele Ganser mahnt zu “wachem” Medienkonsum und ortet massiven Vertrauensverlust bei den Mainstream-Medien.

30. April 2022 / 13:34 Uhr

Vertrauensverlust brachte extreme Erschütterungen für ORF, SRF und ZDF

Was derzeit geschehe, sei nichts anderes als eine Medienrevolution, sagte der Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser bei einem Vortrag in Oberösterreich. Der Informationskonsum würde immer mehr ins Internet verlagert, die Werbegelder der Verlage würden wegbrechen und obendrauf würden die Medien auch noch massiv an Vertrauen verlieren.
Leitmedien haben Vertrauensverlust noch gar nicht erkannt
Ganser nannte als Beispiel für seine Behauptung des Vertrauensverlustes:

Viele Menschen sagen, ich war jetzt bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen und jetzt werde ich als Nazi diffamiert. Ich bin aber Zahnärztin und ich lasse mir hier nicht alles vorschreiben. Und das hat gegenüber ORF, SRF und ZDF – das sind drei Leitmedien im Fernsehbereich – eine extreme Erschütterung gebracht, die diese Sender noch gar nicht richtig erkannt haben.

“Informationskrieg” im Ukraine-Konflikt
Aber nicht nur in der Corona-Krise, sondern ganz aktuell im Krieg zwischen Russland und der Ukraine sieht Ganser ganz klare Tendenzen in eine Richtung:

Wir werden sehr einseitig im Sinne der amerikanischen Perspektive, im Sinne der NATO informiert. Die Russen werden auch einseitig informiert. Also beide Lager sind im Informationskrieg.

Kurze Informationsketten vermeiden
Medien würden sehr viel Wert darauf legen, schnell auf Geschehnisse zu reagieren, schnell etwas zu veröffentlichen. Diese kurzen Informationshäppchen würden tagtäglich auf uns einprasseln. Dauerhaft könne das zu einer Überforderung führen. Ganser rät daher dazu, kurze Informationsketten unbedingt zu vermeiden und zu versuchen, längere Zusammenhänge „einzunehmen“.
Mal schauen, was die anderen so machen
Das heißt: Einmal auch Sender und alternative Medien zu konsumieren, die vielleicht nicht zu den gewohnten Lieblingsprogrammen zählen. Also auch mal schauen, was die anderen so machen und darauf achten, nicht zu viel Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Zudem sollte der eigene Medienkonsum immer wieder hinterfragt werden.
Nicht alles glauben, was Medien zeigen
Servus TV berichtete gestern, Freitag, über den Vortrag von Ganser und brachte ein krasses Beispiel dafür, wie Medien manipulieren. Vor 20 Jahren starben bei einem Terroranschlag in Ägypten 62 Touristen, daraufhin hat eine Tageszeitung das Massaker von Luxor so dargestellt, als ob es vor dem Tempel eine riesige Blutlacke gegeben habe. In Wirklichkeit aber wurde eine Wasserlacke vor dem Tempel einfach rot eingefärbt.
Beispiele wie diese sollten die Menschen zum Nachdenken bringen, man solle nicht alles glauben, was die Medien zeigen, so Ganser.
Über die Veranstaltung in Oberösterreich hat auch das Regionalfernsehen RTV berichtet:

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