Der Steuerskandal rund um den Vorarlberger Wirtschaftsbund weitet sich immer mehr aus, vor allem ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner gerät zunehmend in Bedrängnis. Doch an einen Rücktritt oder gar Reue denkt der mutmaßlich selbst in den Skandal verwickelte Politiker nicht. Ganz im Gegenteil, wie jüngste Aussagen verdeutlichen.
1000 Euro monatlich hat “Tradition”
Dass der Vorarlberger Wirtschaftsbund teilweise direkt und in bar Gelder an ÖVP-Politiker bezahlt hat, bezeichnete Wallner als “Tradition”, die man nun “abstellen wolle”. Merke, erst wenn man der ÖVP offenbar auf die Schliche gekommen ist, denn diese Praxis war seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, gang und gäbe im Ländle – und vermutlich nicht nur dort.
Hintergrund des Vorgehens ist die Bekanntwerdung von Zahlungen des Wirtschaftsbundes in der Höhe von 1000 Euro pro Monat unter anderem an Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Dieser argumentierte, dass damit “Aufwendungen”, wie Kaffee, Süßigkeiten und das Feierabendbier, bezahlt wurden.
Wallner bezeichnet hohe Summe als “Kleinbetrag”
Ebenfalls für Kopfschütteln sorgte auch eine andere Aussage des ÖVP-Landeshauptmanns in Bezug auf die dubiosen Zahlungen des Wirtschaftsbundes. Er bezeichnete die monatliche Zahlung von 1000 Euro nämlich als Kleinbetrag:
Wir brauchen keine Kleinbeträge des Wirtschaftsbundes als Verfügungsmittel in einem Ressort.
Für viele notleidene Österreicher gerade jetzt ein Schlag ins Gesicht, bleibt vielen Bürgern doch mittlerweile nicht viel mehr als dieser Betrag, oder gar weniger, um monatlich über die Runden zu kommen.