Sensation im Tiroler Ort Kramsach, Bezirk Kufstein in Tirol. Gestern, Sonntag, konnte FPÖ-Kandidat Andreas Gang die Bürgermeisterstichwahl mit mehr als 51 Prozent für sich entscheiden. Er übernimmt das Amt von seinem ÖVP-nahen Herausforderer Bernhard Zisterer, der sechs Jahre lang im Rathaus saß.
Hohe Wahlbeteiligung
Das Erringen des Bürgermeistersessels in der 5.000-Einwohner-Gemeinde ist bemerkenswert, weil die politische Großwetterlage für die Blauen nicht so gut war wie bei den Wahlen 2016. Und es war kein zufälliger Sieg von Gang, dem Bezirksparteiobmann von Kufstein, denn die Wahlbeteiligung war mit 66 Prozent viel höher als in anderen Gemeinden.
FPÖ konnte 100 Gemeinderäte halten
Damit kann die FPÖ bei den Gemeinderatswahlen in Tirol doch noch einen Bürgermeister stellen. Nicht nur das: Mit 100 Gemeinderäten im Land konnten die Freiheitlichen das Niveau halten. Am Land konnten die Blauen starke Gewinne einfahren, in Städten mit mehr als 5.000 Einwohnern wurden Stimmen verloren.
Zwei FPÖ-nahe Bürgermeister
Zudem gibt es mit Bernhard Freiberger im kleinsten Ort Tirols, Rattenberg im Bezirk Kufstein mit 448 Einwohnern, einen FPÖ-nahen Bürgermeister, der unter „Unabhängige Bürgermeisterliste Bernhard Freiberger“ ins Rennen ging.
Ähnlich die Situation in Jochberg, Bezirk Kitzbühel, 1.558 Einwohner, wo die Bürgerliste „Zusammenhalten für Jochberg“ mit dem FPÖ-nahen Günter Resch den Bürgermeistersessel erringen konnte.
Abspaltung in Kufstein
Dass es in der blauen Hochburg Kufstein, wo der FPÖ-Mann Siegfried Dillersberger lange Zeit Bürgermeister war, nicht klappte, hat damit zu tun, dass dort die Probleme der Partei hausgemacht sind. Es gab im Vorfeld eine Abspaltung und insgesamt zehn Listen mit acht Bürgermeisterkandidaten.
Schwarzer Tag für die ÖVP
Einen schwarzen Sonntag gab es gestern für die ÖVP. Sowohl in Hall, als auch in Schwaz verlor die ÖVP den Bürgtermeistersessel – ein bitterer Verlust, weil die beiden Orte als ÖVP-Hochburgen galten.