Wer es bisher erzählt hatte, galt als Verschwörungstheoretiker oder, noch schlimmer, als Putin-Versteher. Damit war er draußen aus jeder ernstzunehmenden Diskussion, abgestempelt als Russen- und Kriegsfreund und Feind des Westens.
„Biologische Forschungseinrichtungen“ bestätigt
Doch jetzt gab die US-Außenstaatssekretärin Victoria Nuland im US-Senat zu, dass die USA „biologische Forschungseinrichtungen“ in der Ukraine betrieben haben, die dem Pentagon unterstanden und in denen offensichtlich nur US-Spezialisten mit diplomatischer Immunität beschäftigt waren.
Doch die Sorge der USA gelten nicht den geheimen Labors und was dort denn geforscht wurde – warum forschen die USA in einem fremden Land? Warum forschen sie nicht in Labors in den USA? Die USA sorgen sich, dass Russland durch seinen militärischen Eingriff die Kontrolle über diese Labors erlangen könnte.
Vorwurf gegen Russen
Ja, Nuland geht sogar einen Schritt weiter und antwortet auf die Frage, ob die Russen hinter einem möglichen biologischen oder chemischen Angriff stecken würden:
Daran besteht für mich kein Zweifel, Senator. (…) Es ist eine klassische russische Technik, dem anderen die Schuld für das zu geben, was sie selbst vorhaben.
Schon 30 Biolabors ausgehoben
Am Sonntag hatte das russische Verteidigungsministerium bekanntgegeben, mehr als 30 Biolabors in der Ukraine ausgehoben zu haben, die von den USA finanziert und überwacht wurden.
Russland vermutet, dass die USA in diesen Einrichtungen Genom-Daten der Bevölkerung sammelten und damit an selektiven bakteriologischen Waffen arbeiteten – und damit gegen die UN-Konvention zur Herstellung von Biowaffen verstoßen haben.
Zusammenhang mit steigenden Krankheitszahlen vermutet
Außerdem äußerte das Ministerium den Verdacht, dass der Anstieg bestimmter Krankheiten wie Röteln-, Diphtherie- und Tuberkulosefälle in der Vergangenheit in der Ukraine (worüber auch die ukrainische Presse in den letzten Jahren immer wieder berichtet hat) mit diesen Labors zusammenhängen könnte.
Am 24. Februar seien in den Labors alle Pathogene vernichtet und alle Beweise außer Landes gebracht worden.
Zuständig für Osteuropa
Außenstaatssekretärin Nuland war bereits unter dem linken US-Präsidenten Barack Obama für Osteuropa zuständig. Joe Biden hat sie nach der Amtszeit von Donald Trump wieder eingesetzt.
2014, unter der Präsidentschaft von Obama, sorgte sie für diplomatische Turbulenzen, weil der Inhalt eines Telefongesprächs an die Öffentlichkeit gelangte, wo sie mit dem damaligen US-Botschafter in der Ukraine besprach, welcher Oppositionspolitiker den US-Interessen am meisten nutzen würde und daher der nächsten Regierung in Kiew angehören sollte. Für die Europäische Union hatte sie nur die Bemerkung „Fuck the EU“ übrig.
Im Jänner dieses Jahres sagte Nuland, dass „Nord Stream 2 nicht fortgesetzt werde, wenn Russland in die Ukraine einmarschiert“. Und so geschah es.