Wider alle offiziellen Ankündigungen kletterte die Inflation bis zum Jahresende weit über vier Prozent. Den sorgenvollen Bürgern erklärte die EU, dass diese Teuerungswelle „nur vorübergehend“ sei. Schon im neuen Jahr werde die Inflation wieder sinken.
Plus 24,7 Prozent Verteuerung bei Importen
Doch wie soll das gehen, wenn etwa im November die Importpreise um 24,7 Prozent gegenüber November 2020 gestiegen sind? Eine höhere Verteuerung hatte es zuletzt 1974 gegeben, wobei es damals einen konkreten Anlassfall gab, nämlich den ersten Ölpreisschock, der zu einer Preissteigerung von 28,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr geführt hatte.
Energieeinfuhren besonders teuer
Starke Preisanstiege verzeichneten vor allem die Energieeinfuhren, nämlich 159,5 Prozent. Erdgas, Erdöl, Mineralölerzeugnisse und Steinkohle und Strom – die Basis des Industrielands Deutschland wurde schwindelerregend teurer, Strom gar um 359,9 Prozent. Höhere Preise im Vorjahresvergleich verzeichneten aber auch Erze, Metalle, Kunststoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen. Dagegen nimmt sich die Preissteigerung bei importierten Verbrauchsgütern mit 5,3 Prozent binnen Jahresfrist geradezu klein aus.
Zum Jahreswechsel wurden drei weitere Atomkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt rund 4.250 Megawatt vom Netz genommen. Dies wird sich angesichts der zum Ausgleich notwendigen Energieeinfuhren und ihrer Preise mit Sicherheit nicht „nur vorübergehend“ auswirken.