In Frankreich kauft seit einigen Jahren einer der reichsten Männer des Landes Medium nach Medium auf. Bei vielen betroffenen Redaktionen ist kurz danach ein deutlicher Kurswechsel nach rechts zu beobachten.
Unternehmen erfolgreicher als je zuvor
Vincent Bollore gehört ein global tätiger Mischkonzern, der in den letzten Jahren neben Investments in Rohstoffe und die Schifffahrt auch Geld in Medien steckt. Der 69-Jährige besitzt mittlerweile die Nachrichtensender CNews, C8, Canal+, den reichweitenstärksten Radiosender Europe 1 und verschiedene Zeitschriften wie Capital und die Boulevardhefte Voici, Gala und Paris Match. Der erste konservative Industrielle ist der Acht-Milliarden-schwere Bretone damit nicht: Rüstungskonzern-Erbe Serge Dassault gehört mit Le Figaro die größte Tageszeitung im Lande.
Heraus sticht aber, dass Bollores Weltbild deutlich weiter rechts angesiedelt sein dürfte und dies auch Einfluss auf die Ausrichtungen der zugekauften Medien hat. So war bis vor Kurzem einer der wichtigsten TV-Gäste der Intellektuelle Eric Zemmour, der ein Kritiker des Bevölkerungsaustausches und dezidierter Multikulti-Gegner ist. Geschadet hat das den Reichweiten der Medien nicht. So hat sich die Zuschauerschaft des TV-Senders CNews in wenigen Jahren gar vervierfacht.
Nur Falter und Krone gehören Multimillionären
In Österreich gibt es mit unzensuriert.at und dem oberösterreichischen Wochenblick zwei in erster Linie im Netz erfolgreiche rechte Medienprojekte, die regelmäßig unter den zehn reichweitenstärksten Informations-Plattformen des Landes sind. Millionäre und Großinvestoren stecken dabei aber weder hinter diesen, noch den meisten anderen heimischen Medien: Neben dem Boulevardblatt Kronen Zeitung, das zu einem erheblichen Anteil dem umstrittenen Investor Rene Benko gehört, ist nur der linke Falter mit VW-Erben Hans-Michel Piëch im direkten Eigentum eines Milliardärs.