Hinter der Glasfassade aus den 1970er Jahren versteckt sich ein Wiener Regionalbahnhof mit täglich 8.000 Fahrgästen.

28. November 2021 / 11:48 Uhr

Franz-Josefs-Bahnhof nach 33 Jahren vor großer Umgestaltung

Einst war der Franz-Josefs-Bahnhof im 9. Wiener Gemeindebezirk ein schönes Gebäude. Doch dann kamen im Zweiten Weltkrieg die feindlichen Bomber und beschädigten den Bahnhof. Die Rote Armee gab ihm dann den Rest.
Abriss nach gut 100 Jahren
Zwar konnte der Bahnhof als einziger der großen Wiener Bahnhöfe unmittelbar nach Kriegsende wieder in Betrieb gehen, aber die Renovierung in Mangelzeiten und der Geist der Moderne forderten ihren Tribut: Die beiden Uhrtürme wurden abgerissen, Stuckatur und Fassadenteile abgeschlagen. In den 1960er Jahren war der Bahnhof dann so desolat, dass der Abriss beschlossen wurde, der 1974 erfolgte.
Moderner „Glaspalast“ jetzt 33 Jahre alt
Ein moderner „Glaspalast“ thront jetzt im historisch gebliebenen Grätzel, dessen Bahnhofszweck kaum erkennbar ist. Vielmehr wurden Büros und Räumlichkeiten für die damals nahegelegene Wirtschaftsuniversität (WU) und für Institute der Universität Wien geschaffen.
Mit der Absiedelung der WU steht auch der Franz-Josefs-Bahnhofskomplex zur Disposition. Aber mit über 8.000 Fahrgästen pro Tag ist er ein wichtiger innerstädtischer Verkehrsknotenpunkt, und soll daher bis Juli 2023 umfassend saniert werden.
Bahnhofssanierung um 54 Millionen Euro
Die Baumaßnahmen der ÖBB, die den öffentlichen Bereich heller und sicherer und vor allem leichter zugänglich machen werden, sind mit 54 Millionen Euro veranschlagt und beginnen jetzt.
Einmal mehr zeigt sich, dass die Nutzungs- und Lebensdauer moderner Gebäude weit hinter der alten Architektur zurückbleibt. Bezahlen muss das in diesem Falle der Steuerzahler.

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