Das Gespenst der Inflation geht in der Europäischen Union um. Im Oktober erreichte die Teuerung mit 4,4 Prozent den höchsten Wert seit Mitte 2008, als die damalige Finanzkrise ihren Tribut verlangte. Im September lag die Inflation – ebenfalls schon sehr hoch – noch bei 3,6 Prozent.
Hauptverantwortlich für die hohe Inflation sind die stark steigenden Treibstoff- und Energiepreise treiben, die 23,7 Prozent höher liegen als im Vorjahresmonat.
Österreich im Mittelfeld
Die höchste Teuerung in Europa verzeichnen die baltischen Länder Litauen mit 8,2 Prozent und Estland mit 6,8 Prozent. Am anderen Ende finden sich Malta mit 1,4 Prozent und Portugal mit 1,8 Prozent. Österreich und die Bundesrepublik Deutschland liegen im Mittelfeld mit 3,7 Prozent und 4,6 Prozent und damit deutlich über der von der Europäischen Zentralbank (EZB) gewünschten Inflationsrate von zwei Prozent.
Trotzdem spült die EZB weiter Geld in den Markt – ein Preistreiber, wie man aus der Geschichte kennt. Mit Niedrigzinsen und Anleihekäufe hat sich zuletzt im September die Geldmenge M3 um 7,4 Prozent erhöht, nach 7,9 Prozent im August. Die Geldmenge M3 umfasst Bargeld, Einlagen auf Girokonten und Geldmarktpapiere. Steigt M3, steigt auch Inflation.
Augen zu und durch
Allerdings nicht in den Augen der EZB. Sie hält trotz Flutung Europas mit gedrucktem Geld die hohe Inflation für vorübergehend. Selbst die APA musste in diesem Zusammenhang schreiben:
Diese Sichtweise wird jedoch nicht von allen Fachleuten geteilt.