Oberösterreichs Bezirk Braunau hat in den letzten Tagen medial für Wirbel gesorgt, da dort die Anzahl von Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sein sollen, besonders hoch wäre. Es gelten innerösterreichische Ausreisekontrollen.
Chaos beim Testen
Unzensuriert vorliegende E-Mails einer Frau aus Braunau zeigen ein Chaos rund um PCR-Testungen, die uninformierte Bürger verzweifeln lassen. Es mag da nicht verwundern, wenn der hohe Anstieg an Corona-Infizierten wegen Politversagens zustande gekommen ist.
Wer in Wien wohnt, kennt die Praxis. Antigentests innerhalb von 15 Minuten fertig, während die Auswertung von PCR-Tests 24 Stunden dauern kann, da sie in ein Labor geschickt werden. Die Kosten für Corona-Tests übernimmt die Krankenkassa. PCR-Tests sind wesentlich genauer und sind bis dato auch immer länger gültig als Antigentests. Man kann sich telefonisch oder via Internet anmelden, wobei es in Wien besonders viele Apotheken gibt, die Testungen anbieten.
PCR-Test nur bei Symptomen
In Braunau hingegen hat man von solch einer Praxis nur träumen können. Ein PCR-Test wurde – wie E-Mails vom April dieses Jahres zeigen – nur dann erlaubt, wenn ein Antigentest positiv war oder ein Verdacht aufgrund von Symptomen bestand.
Die PCR-Tests wurden in den Apotheken nicht angeboten und im sogenannten „Drive In“ des Roten Kreuzes, der in der Braunauer Bezirkssporthalle angesiedelt ist, durften diese nur durchgeführt werden, wenn Symptome vorlagen oder die Behörden eine Person zur Testung aufgefordert haben. Die Bezirkshauptmannschaft als Gesundheitsbehörde könne keine PCR Testungen bei Personen ohne Symptomverdacht veranlassen, heißt es.
Tests können auch in Salzburg landen
Anlaufstelle für PCR-Tests ist der Hausarzt. Doch was ist, wenn dieser auf Urlaub ist? Abgesehen davon können sich die Ärzte aussuchen, in welches Labor die Proben geschickt werden, weshalb sie auch in Salzburg landen können. Ob die Getesteten dann rechtzeitig zu ihrem Ergebnis kommen, steht auf einem anderen Blatt.
Die verärgerte Braunauerin meint, dass der Bezirk ca. 16.000 Ein- und Auspendler habe, welche für international tätige Firmen arbeiten, die regelmäßig PCR Tests verlangen. Auch gibt es Menschen, die ins Ausland auf Urlaub fahren wollen. Wenn das Ausland einen PCR-Test verlangt, dann bleibt bislang nichts anderes übrig als diesen kostenpflichtig durchführen zu lassen. Und die Braunauerin kritisiert:
Von PCR-Spucktests können Braunauer nach wie vor nur träumen. In der Stadt Braunau selbst gibt es übrigens nur eine Anlaufstelle für Gratis-PCR-Tests!