FPÖ-Parteichef Herbert Kickl klagt den ÖVP-nahen PR-Berater Wolfgang Rosam für seine Aussage im Fernsehsehender oe24, er habe gehört, Kickl habe sich heimlich impfen lassen.
“…ich habe gehört, er wäre schon geimpft”
Der beklagte Rosam behauptete am 16. September in der oe24.tv-Sendung „Fellner live“ wortwörtlich:
Es gibt ja ganz böse Zungen, muss ich aufpassen, was ich jetzt sage, ich sage es jetzt nicht, dass es so ist, aber ich habe gehört, er wäre schon geimpft, heimlich, ja, also wenn man das beweisen könnte, das wäre natürlich der Überhammer, dann hätten wir morgen einen Rücktritt.
Statt ersehntem Rücktritt Brief vom Anwalt
Einen Rücktritt, wie es dem mutmaßlichen Kurz-Getreuen Rosam vielleicht gefallen würde, gibt es nicht, dafür einen Brief des Rechtsanwalts von FPÖ-Chef Herbert Kickl, der sich eine solche Unterstellung nicht bieten lassen möchte. Kickl klagt Rosam auf Unterlassung, Widerruf und Veröffentlichung – Streitwert 35.000 Euro.
“Unterstellung, Wähler zu belügen”
Gegenüber unzensiert begründet Kickl sein Vorgehen so:
Ob Wolfgang Rosam gegen Corona geimpft ist, geht mich nichts an. Ob ich geimpft bin, ist ihm sicher auch völlig egal. Ich bin es nicht. Aber um meinen Impfstatus per se geht es dem ÖVP-nahen Berater Rosam ja gar nicht. Nicht die Frage, ob jemand geimpft ist oder nicht, ist die Ehrenbeleidung und Kreditschädigung, sondern der Vorwurf, ich würde „Wasser predigen und Wein trinken“. Denn es geht Rosam offensichtlich darum, mir implizit zu unterstellen, ich würde Wähler und Öffentlichkeit in einer ganz wesentlichen Frage wissentlich belügen. Und das macht er, indem er irgendwelche Fake-Vermutungen memoriert, um so meine politische Glaubwürdigkeit zu untergraben.
“Substanzloses Gerücht hinausposaunt”
Rosam, so Kickl, würde über einen Sender substanzlose Gerüchte hinausposaunen und damit unter dem Motto handeln, dass irgend etwas schon hängenbleiben werde. Jetzt müsse er vor Gericht dafür geradestehen.
Wahrer Geldregen für Falstaff
Um erahnen zu können, woher der Wind weht und warum der Lobbyist, PR-Berater und Herausgeber des Fallstaff-Magazins solchen „Schmarren“ (wie Kickl es ausdrückt) weitererzählt, sollte man sich die Geschäftsfreunde von Wolfgang Rosam ansehen. Seit Antritt der schwarz-grünen Regierung darf sich Falstaff über einen wahren Geldregen aus öffentlichen Inseraten-Budgets freuen. Im Jahr 2020 lukrierte der Verlag nach Angaben der KommAustria rund 750.000 Euro, was einem Plus von 85 Prozent, also nahezu einer Verdoppelung entspricht. Der Standard schrieb: „Verwunderung über Schaltung in Falstaff-Magazin“.
Für das dritte Quartal 2020 errechnete Zackzack sogar ein Plus von 453 Prozent.
Gutes Geschäft mit Steuergeldern
Heuer scheint das Geschäft mit den Steuergeldern sogar noch besser zu laufen. In den ersten beiden Quartalen wurden bereits knapp 404.000 Euro an Falstaff überwiesen, wobei sich die Ministerien mit knapp 29.000 Euro diesmal nobel zurückhielten.
Dafür bekam Falstaff das größte Kuchenstück diesmal im zweiten Quartal ausgerechnet von der Oberösterreich Werbung mit satten 100.000 Euro. Ob es sich dabei auch um Werbung für die anstehende Landtagswahl gehandelt hat, darüber kann nur spekuliert werden…