In den USA herrscht Alarmstufe rot wegen der Zusammensetzung der afghanischen Übergangsregierung. Einzelne Mitglieder des Ministerkabinetts in Kabul aus den Reihen der radikalislamistischen Taliban sollen nach US-Geheimdienstberichten enge Beziehungen zu Terrorismus-Netzwerken aufweisen.
Das nährt in der Administration in Washington, aber auch bei vielen NATO-Verbündeten die Sorge, dass unter dem Taliban-Regime in Afghanistan dort eine neue Drehscheibe für den internationalen islamistischen Terrorismus entstehen könnte.
Neuer Innenminister von den USA gesuchter Terrorist
Vor allem die Person des neuen afghanischen Innenministers, des paschtunischen Warlords Siradschuddin Haqqani, nährt die Sorge im Westen vor der Etablierung neuer Terrornetzwerke am Hindukusch. Haqqani wird in den USA als Kopf einer islamistischen Terrorgruppe eingestuft und gehört dort zu den meistgesuchten Verdächtigen der US-Bundespolizei FBI.
Haqqani gilt als der starke Mann neben dem neuen Regierungschef Mullah Hassan Akhund in Kabul. Ob er der richtige Mann am richtigen Platz ist, um etwa den afghanischen Ableger des “Islamischen Staates” effizient zu bekämpfen, gilt als mehr als fraglich. Das US-Justizministerium hat eine Belohnung von nicht weniger als zehn Millionen Dollar für seine Ergreifung ausgelobt.