Immer mehr österreichische Politiker wollen Ungeimpfte von Kultur, Sport und Bier ausschließen. Entertainer und Satiriker Harald Schmidt lässt sich davon nicht beeindrucken und antwortet den Verfechtern der “1G-Regel” auf seine typische Art und Weise – mit Humor.
“Esse eh lieber Fleischsalat aus’m Becher, während ich Netflix kucke”
Gegenüber Zeit Online sagte Schmidt:
Als Ungeimpfter empfinde ich die Aussicht, nicht ins Theater, Kino und Museum zu müssen, als eindeutige Verbesserung meiner Lebensqualität. Restaurant brauch ich auch nicht, ich esse eh lieber Fleischsalat direkt aus’m Becher, während ich Netflix kucke.
Schmidt ist nicht geimpft
Schmidt ist schon über 60, aber gegen Corona geimpft ist er nicht. Er sei absolut kein Impfgegner, sagt er gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), wo er betont:
Ich bin nur keiner, der morgens schon vor der Tür liegt, wenn der Arzt um 8 Uhr öffnet, damit er um fünf vor acht geimpft werden kann. Wer es dringend braucht, für den lasse ich gern den Altruisten ‘raushängen: „Nimm doch meine Dosis!“
Aufregung um Corona zu groß
Mit den Abstands- und Hygieneregeln, die Schmidt sehr ernst nimmt, sei er gut durch die Pandemie gekommen. Doch die Aufregung um Corona sei ihm in Deutschland bisweilen zu groß. Gegenüber RND beschreibt Schmidt die Situation mit einem Satz:
Wenn es heißt, „das Robert Koch-Institut meldet“, hole ich ’nen Kaffee.
Beschränkungen für Ungeimpfte ab Oktober
So entspannt wie Schmidt sehen das österreichische Politiker ganz und gar nicht. Nachdem zuletzt SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker in Wien und der steirische ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer („Ungeimpfte sind schäbig“) vorgeschickt worden waren, um vorzuschlagen, Ungeimpfte vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen, hielt es auch der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein für vorstellbar, ab Oktober Ungeimpften Beschränkungen aufzuerlegen. In der “ZIB1” am Dienstag kündigte Mückstein verschärfte Corona-Regeln für jene an, die nicht geimpft sind:
Ich glaube, dass wir vor einer zunehmend prekärer werdenden epidemiologischen Lage im Herbst über „1g“ reden müssen – und ich kann mir das im Oktober durchaus vorstellen.
Österreich vor Impf-Diktatur
Damit steht den Österreichern endgültig eine Impf-Diktatur bevor. Eine Impfpflicht für alle, die von ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz stets ausgeschlossen wurde. Eine diesbezüglich eidesstattliche Garantieerklärung, die ihm FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Mittwoch der Vorwoche geschickt hatte, wollte Kurz aber dann doch nicht unterzeichnen. Die von Kickl dafür eingeräumte einwöchige Frist ist gestern, Mittwoch, abgelaufen.