Am 13. August jährt sich zum 60. Mal der Bau der Berliner Mauer. Zum Jubiläum des „antifaschistischen Schutzwalls“, wie er von der DDR genannt wurde, beleuchten wir die Hintergründe aus verschiedenen Perspektiven. Heute erzählen wir, wie absurd der Grenzverlauf der Mauer war.
Wohnhäuser werden zugemauert
Da Berlin eine eng bebaute Stadt war und die Grenze zwischen Ost- und West quer durch die Stadt verlief, lag die Grenze oftmals mitten auf der Straße zwischen eng bebauten Wohnhäusern. Der kommunistische Führer der DDR, Walter Ulbricht, hatte für dieses „Problem“ eine einfache Lösung parat:
Wir haben einen bestimmten Plan. In den Häusern, die einen Ausgang nach West-Berlin haben, werden wir diesen Ausgang zumauern.
Flüchtlinge springen aus Fenstern
So verlief die Grenze mitten durch bewohnte Wohnhäuser. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt, wurden die Bewohner im Zuge des Mauerbaus enteignet und umgesiedelt. Symbolisch für das grausame Vorgehen sind die Häuser auf der Bernauer Straße. Auf Youtube sind bis heute Bilder aus der Grenzstraße festgehalten, die zeigen, wie Menschen 1961 aus noch nicht zugemauerten Fenstern springen, um sich zu retten. Einige Flüchtlinge verletzten sich so schwer dabei, dass sie starben.
Bahnhöfe zugemauert, Grenzschiffe auf Spree
Auch auf das hervorragende öffentliche Verkehrsnetz wurde keine Rücksicht genommen. So mussten ganze S- und U-Bahnhöfe stillgelegt werden, die unterirdisch über die Grenze führten. Völlig absurd wurden einige Bahnhöfe komplett zugemauert und zugeschweißt. Die Gleise wurden dennoch beleuchtet, und durch die Tunnel patrouillierte die Grenzpolizei. Auch die Spree wurde zum Todesstreifen. Der Fluss in Berlin war ebenfalls an manchen Stellen Teil der Grenze. Wo sich die Berliner früher gerne im Sommer abgekühlt hatten, fuhren nun Grenzschiffe. Auch auf Fluchtversuchen durch die Spree gab es einige Todesopfer.