In der durch die Orbán-Regierung gebauten Puskás-Ferenc-Aréna in Budapest kam es am Dienstag zum Eklat, weil die Ungarn die scheinheiligen Kniefälle vor der BLM-Bewegung verweigerten.

11. Juni 2021 / 12:12 Uhr

Orbán: Ungarn kniet bei EM nicht vor BLM-Diktat nieder

Der ungarische Fußballverband erklärte, dass sich die Mannschaft bei der Fußball EM nicht im Sinne der BLM-Bewegung niederknien werde. Regierungschef Viktor Orbán verkündete, dass sich ein Ungar nur vor Gott, seinem Land oder seiner Geliebten niederknien würde.

Politik im Stadion

Heute, Freitag, beginnt die auf Grund der Corona-Krise um ein Jahr verschobene Fußball Europameisterschaft. Das Turnier ist dabei erstmals auf Austragungsorte in einer Vielzahl an europäischen Ländern aufgeteilt. Spieler vieler Mannschaften, zuletzt aus der britischen, verkündeten, dass sie vor Spielen den offiziellen Kniefall der “Black Lifes Matter”-Bewegung (BLM) vollziehen würden. Die amerikanische Bewegung von Schwarzen soll symbolisieren, dass man als Weißer die Schuld mit trägt, die den Schwarzen in der Vergangenheit angetan wurde und Reue zeigt.

Ungarn zeigt Respekt vor jedem Leben

Am Dienstag kam es dann zum Eklat. Ungarn spielte ein letztes Testspiel gegen Irland in Budapest. Die irische Mannschaft kniete vor dem Spiel nieder, die ungarische blieb stehen. Die ungarischen Zuschauer im Stadion pfiffen dabei die Iren lautstark aus. Was die westliche Presse dabei nicht erwähnt: Die ungarische Mannschaft zeigte währenddessen geschlossen auf das „Respekt“-Zeichen auf ihrem Trikot. Der ungarische Kapitän erklärte, dass man damit zeigen wolle, dass jedes Leben zähle.

Der Westen ist empört

Die westlichen Medien und Fußballverbände schäumen vor Wut. Wie die Welt berichtete, sagte Irlands Trainer Stephen Kenny etwa nach dem Spiel:

Die Tatsache, dass das ausgebuht wurde, ist unbegreiflich. Es ist enttäuschend und wirft kein gutes Licht auf Ungarn.

Daraufhin erklärte auch der Ungarische Fußballverband MLSZ offiziell, dass man sich bei der kommenden EM nicht niederknien werde.

Orbán verteidigt Mannschaft

Am gestrigen Donnerstag äußerte sich der ungarische Premierminister zu dem Vorfall. Wie Die Süddeutsche berichtet, verkündete er:

Mit dieser Niederknierei sympathisiere ich in keiner Weise. Derlei gehört nicht auf Sportplätze. Der Ungar kniet vor dem lieben Gott, vor seiner Heimat und wenn er um die Hand seiner Liebsten anhält. In jedem anderen Fall wäre das kulturfremd.

Kroatien zieht nach

Auch die Pfiffe verteidigt er. Er sieht im Praktizieren des Kniefalls durch Irland eine Provokation der Zuschauer. Unterstützung bekam Ungarn einmal mehr durch das befreundete Kroatien. Der südliche Nachbar Ungarns verkündete ebenfalls, dass sich die Mannschaft nicht am Kniefall beteiligen werde.

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