Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig setzt – spät, aber doch – eine Forderung des Wiener FPÖ-Klubobmanns Maximilian Krauss um: Gurgeltests werden auch in zehn Testboxen möglich sein.
Debatte im Wiener Gemeinderat
Zuerst hatte die Aktion „Alles gurgelt!“ im Wiener Gemeinderat noch für eine Debatte zwischen SPÖ und FPÖ gesorgt. Krauss hatte nämlich kritisiert, dass alle Wiener, die kein Smartphone besitzen, von dieser Aktion ausgeschlossen seien. Bei „Alles gurgelt!“ kann die Bevölkerung mittels Online-Anmeldung kostenlose Corona-PCR-Tests durchführen lassen.
Krauss: “Verhöhnung älterer Menschen”
Krauss behauptete in einer Aussendung, dass SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker gemeint habe, dass jemand, der kein Smartphone habe, „dann halt Pech gehabt hat“. Darauf meinte Krauss:
Diese Aussage Hackers ist eine Verhöhnung vieler älterer Menschen, die kein Smartphone besitzen oder nicht so gut damit umgehen können, damit sie an dieser Test-Aktion teilnehmen können. Es ist es auch nicht zumutbar, dass diese Personengruppe weit entfernte Teststraßen aufsuchen und sich dann auch noch dort anstellen muss.
Auf diesen Vorwurf konterte SPÖ-Gemeinderätin Claudia Laschan mit einer Aussendung und warf der FPÖ vor, dass es ihr nur „um billige Polemik“ gehe.
Gurgeltests bald auch in Testboxen
Umso mehr verwundert es, dass SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig jetzt die Forderung des FPÖ-Klubobmanns Maximilian Krauss umsetzt. Ludwig kündigte auf der ORF-Homepage an, die Testanstrengungen in Wien weiter zu verstärken. So wird etwa der „Gold-Standard“ PCR-Test unter dem Motto „Alles gurgelt“ auch in zehn neuen Testboxen für all jene angeboten, die das zuhause nicht selbst tun können. Es gebe Rückmeldungen, dass vor allem ältere Personen Probleme damit hätten, sich selbst beim Test mit dem Handy aufzunehmen, so Ludwig.