Einer alten Weisheit zufolge soll man nur Statistiken glauben, die man selbst gefälscht hat. Ist das auch bei Umfragen so?
Man darf sich jedenfalls wundern, wenn die verschiedenen Meinungsforscher für verschiedene Zeitungen und Fernsehstationen die berühmte Sonntagsfrage, „Wen würde Österreich wählen?“, stellen und bei diesen Umfragen dann zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Kanzler-Partei bei oe24-Umfragen stabil
Bei oe24 hat man überhaupt den Eindruck, als würden der Kanzlerpartei ÖVP diverse Baustellen, wie das nachweislich verursachte Impfchaos und aktuell die Weigerung von Sebastian Kurz, ein Gerichtsurteil zu befolgen, demzufolge dem „Ibiza“-Untersuchungsausschuss benötigte Unterlagen zu übermitteln wären, nichts anhaben können. Das Medium von Wolfgang Fellner weist die Kurz-ÖVP – abgesehen von kleinen Verlusten – immer ziemlich stabil aus. Ein Schelm, wer denkt, dass hier vielleicht die „Message-Control“ greift.
Freiheitliche erstmals mehr als 20 Prozent
Jetzt aber taucht fast aus heiterem Himmel eine Umfrage auf, die alles über den Haufen wirft. Da liegt die ÖVP nur noch bei etwas mehr als 28 Prozent und die Freiheitlichen überspringen mit 20,4 Prozent Wähleranteil die 20-Prozent-Hürde.
Diese Wähleranalyse stammt von der Gazette Österreich. Laut diesem Medium wurde die Umfrage im Zeitraum vom 26. bis 29. April gemacht – und zwar wurden 3.000 wahlberechtigte Bürger aus allen Bundesländern im Alter von 16 bis 87 Jahren befragt.
Mücksteins Turnpatschen lenkten von Skandalen ab
Wer weiß, welchen Absturz die schwarz-grüne Bundesregierung (die Grünen liegen bei der Gazette-Umfrage nur noch bei 8,84 Prozent) in Kauf nehmen müsste, hätten die Turnpatschen vom neuen grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nicht für Ablenkung gesorgt.